Steinen Werben für Tempo 30 geht weiter

Markgräfler Tagblatt

„Steinen im Wandel“: Interessengemeinschaft für die Einführung des Tempolimits plant weitere Aktionen

Am Mittwoch setzten sich engagierte Bürger in der Grundschulaula zusammen, um weitere Aktivitäten zur Verkehrsberuhigung Steinen und damit zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität in der Wiesentalgemeinde und ihren Ortsteilen anzuleiern.

Steinen (hjh). Christine Ableidinger-Günther, deren Gruppierung derzeit den ersten Geburtstag feiern darf, hatte dazu die Trommel geschlagen. Die Agenda 21, die Interessengemeinschaften Velo, Ortskern, Sonnenrain und Wiesenstraße und der Gewerbeverein ließen sich nicht zweimal zu einer weiteren Gesprächsrunde bitten, bei der es in erster Linie um Steinens Verkehrsprobleme ging, die alle Gruppierungen – für Joachim Amend „fast schon sensationell“ – nach dem von Bürgermeister Gunther Braun im August initiierten „runden Tisch“ inzwischen so überzeugend zusammenschweißte. Auf dem Zettel haben die Bürger, die Steinens Wandel im Fokus haben: „Tempo 30 flächendeckend in ganz Steinen und in allen Ortsteilen.“ Um der billigsten und deshalb schnell umsetzbaren Forderung Nachdruck zu verleihen, werden im Ort Unterschriften gesammelt. Nach dem trotz schlechten Wetters vielversprechenden Auftakt auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes im Ortskern gilt die Devise: nicht locker lassen mit dem Ziel, unterm Strich mindestens 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung , also 1500 bis 2000 Mitbürger für das Projekt zu begeistern.

Unterschriften werden ab sofort von Haus zu Haus gesammelt, Listen in den Geschäften, in Kindergärten, Schulen, im Mühlehof und bei Vereinen wie dem VdK oder der AWO ausgelegt. Am 15. Dezember stellen sich die „Sammler“ beim „G’schenklesmarkt“ auf dem Cornimont-Platz vor, wo sie versuchen werden, „Tempo 30“ auf Waffeln und Plätzchen gepudert und gemalt im wahrsten Sinne des Wortes „schmackhaft“ zu machen. Einen Tag später kommen – das OK des Bäckers vorausgesetzt – die Kunden „beim Seeger-Beck“ in Höllstein früh morgens in den Genuss von kostenlosem Kaffee aus gutem Grund: „Wenn wir den Kunden beim Warten auf ihre Brötchen Kaffee servieren, haben wir sie an der Angel.“ Außerdem werden die Gäste des TuS beim Glühweinfest informiert und um Unterschriften gebeten, kündigte Christine Ableidinger-Günther an

Gunther Braun machte die Runde noch einmal darauf aufmerksam, dass die Aktionen nicht das Ziel haben, die Gemeinderäte von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zu überzeugen. „Die Gemeinderäte stehen hinter ihnen“, versicherte er. Es gelte, den nötigen Druck seitens der Bevölkerung auf Straßenverkehrsbehörden beim Landratsamt und beim Regierungspräsidium aufzubauen, um umsetzen zu können, „was uns verwehrt wird, andernorts aber längst möglich ist.“ Der Bürgermeister gab zu: „Je mehr Menschen mitmachen, umso besser. Denn ich fühle mich dann entscheiden sicherer und besser, wenn ich böse Briefe an die Behörden diktiere.“ Und Ableidinger-Günther machte im Einvernehmen mit allen anderen noch einmal deutlich, dass ihrer Initiative nicht daran gelegen ist, mit dem Gemeinderat zu konkurrieren, aus dessen Reihen Tempo 30–Zonen bereits gefordert wurden. Ihr und ihren Mitstreitern geht diese Forderung lediglich nicht weit genug. Sie finden, dass eine flächendeckende Geschwindigkeitsbegrenzung schon deshalb notwendig sei, weil dann ein ständiger Wechsel der Geschwindigkeiten von 30 auf 50 und dann wieder auf 30 entfiele.

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