Steinen-Hägelberg (os). Zum bereits 13. Kronenfest hatte die Kreisgruppe Lörrach-Müllheim der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen am vergangenen Wochenende auf den Hägelberger Waldfestplatz geladen. Neben zahlreichen Mitgliedern haben auch viele Hägelberger den Weg auf die "Schöne Aussicht" gefunden. Der Hägelberger Waldfestplatz "Schöne Aussicht" macht seinem Namen ob seiner Lage am Hang oberhalb des Dorfes mit herrlichem Blick ins Tal und hinüber auf den Dinkelberg alle Ehre. Der Festplatz ist nicht nur für Vereine aus dem Dorf ein gern genutztes Veranstaltungsareal, sondern eben auch für Auswärtige. Kreisvorsitzender Dieter Hann, der seit fast 40 Jahren in Hägelberg lebt, freute sich, dass man als Landsmannschaft vor zwölf Jahren beim ersten "Kronenfest" seitens der Hägelberger Dorfgemeinschaft gerne aufgenommen und gleich akzeptiert wurde. Zu einem der Höhepunkte des Kronenfestes gehörte das traditionelle Besteigen der am Vortag von Landsmannschafts-Mitgliedern aufgestellte und mit Kranz versehenen Tanne. Thomas Hering aus Wollbach oblag die Ehre, und so kletterte er nach entsprechender Sicherung die Tanne hoch, um die in der Krone versteckten Flaschen mit Wein und Wasser zu leeren. Dabei wurde den Festgästen einiges über die Tradition des Kronenfestes erzählt. Die Tanne wurde einst in der heute nordrumänischen Heimat der Siebenbürger Sachsen als Symbol für die Hoffnung auf einen fruchtbaren Sommer mit guter Ernte immer um den Tag "Peter und Paul" Ende Juni aufgestellt. Die Lörrach-Müllheimer Landsmannschaft pflegt diesen Brauch nun schon im 13. Jahr in Hägelberg und wolle dies auch weiter tun, betonte Dieter Hann. Weiter wurde erklärt, dass die Siebenbürger Sachsen Nachfahren jener Deutschen sind, die ab dem zwölften Jahrhundert von Rhein, Mosel und Mitteldeutschland durch ungarische Könige zur Kolonialisierung und Grenzsicherung in den Karpaten angesiedelt wurden. Ihre kulturelle Eigenständigkeit (und ihre deutschen Dialekte) konnten sie dennoch bewahren, ehe sie gegen Ende des Zweiten Weltkriegs teilweise vertrieben wurden oder aber spätestens nach dem Zusammenbrechen des "Ostblocks" 1989/90 wieder nach Deutschland zurück kamen. Zur Identifikation mit der Landsmannschaft, der früheren Heimat und den historischen Bräuchen trage auch die Tracht bei, so Dieter Hann. Dementsprechend bot die eigene Trachtengruppe mehrere Auftritte. Bewusst hatte man zur zusätzlichen Unterhaltung die "Erste Markgräfler Dilettantenmusik" aus Kanderns Teilort Wollbach eingeladen. Dieter Hann sagte, dass die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen auch Kontakte zu den hiesigen Vereinen und Gemeinschaften pflegen wolle - und eben mit dem Kronenfest die Integration in die hiesige Gesellschaft voran bringen. Erwartungsgemäß gab es "landsmannschaftliche" Verköstigung, etwa eine deftige Kuttelsuppe und eine Fleischklößchen-Spezialität sowie Baumstritzel, aber auch Gegrilltes und Salate.