Steinen Wie eine laue Frühlingsnacht

Markgräfler Tagblatt
Ein eindrucksvolles Konzert gab das Ensemble „a capello“ in der Kaffeemühle in Steinen. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzert: Das Schweizer Ensemble „a capello“ in der Kaffeemühle

Dieses Konzert von „Kunst und Kultur in Steinen“ passte haargenau in eine laue Frühlingsnacht in Steinen.

Von Heiner Fabry

Steinen . Locker, unangestrengt, aber mit beeindruckender musikalischer Professionalität bescherten die Musiker von „a capello“ den Zuhörern einen Abend, der gerne auch länger hätte dauern dürfen.

Die Vokalisten Rosemarie Wyss, Peter Honegger, Thomas Müller-Millet, Thomas Grob und Andreas Spielmann, ergänzt mit Felix Trachsel am Bass und Hannes Hänggli am Schlagwerk – daher „fast a capella“ im Untertitel – entführten die Zuhörer in die Welt des Great American Songbook, des Jazz und Swing mit einem starken Abstecher in die Welt des französischen Chansons.

Den Auftakt machten Jazz-Klassiker wie „Nice Work“, „Sister Sadie“ und „Lovefool“ mit swingenden Scat-Einlagen von Thomas Müller-Millet oder Andreas Spielmann, die das Publikum mit begeistertem Szenen-Applaus quittierte. Besonders erwähnenswert auch die tragenden Solo-Beiträge der Sängerin Rosemarie Wyss, die vielen der Songs ihre tragende Struktur verliehen.

Der dann einsetzende Wechsel in die Welt der Chansons gab einen überzeugenden Einblick in die Wandlungsfähigkeit des Ensembles und bewies, dass man auch Chansons wie „Envie de toi“ oder „Fais comme l’oiseau“ schwungvoll verjazzen kann. Angelehnt an den amerikanischen Ausdruck „Life is a bitch“ ergab „La Chienne“ dem schmeichelnden Gesang der Formation einen Hauch von Traurigkeit und Blues.

Überraschung

Mit einer Überraschung eröffneten die Musiker nach der Pause, indem sie den ersten Titel „In my room“ nicht von der Bühne aus anstimmten, sondern hinter dem Rücken des Publikums. Jetzt waren die Zuhörer anscheinend mit dem Ensemble warm geworden. Szenenapplaus nach Solo-Improvisationen der Sänger wurden lauter und beherrschender.

Mit dem neuerlichen Schwenk in die Chanson-Szene hatte „a capello“ jegliches Eis gebrochen. Bei dem Lied „Je t’aime à la folie“ sang der ganze Saal den Refrain geschlossen mit. Zum Schluss des Konzerts bildeten Musiker und Zuhörer eine große Gemeinschaft, die nach einer wundervollen musikalischen Frühlingsnacht das Ensemble erst nach weiteren drei Zugaben von der Bühne ließ.

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