Steinen Winterrasen in Eigenregie errichten

Christoph Schennen
Aus dem Hartplatz des FC Steinen-Höllstein solle ein Rasenplatz werden. Foto: Markgräfler Tagblatt

Generalversammlung: FC Steinen-Höllstein erteilt Vorschlägen der Verwaltung eine klare Absage

Steinen -  Die Mitglieder des FC Steinen-Höllstein haben sich in ihrer Generalversammlung am Freitag einstimmig dafür ausgesprochen, den geplanten Winterrasenplatz selber zu finanzieren und ihn durch eine Fachfirma aufbauen zu lassen. Gleichzeitig erteilten sie der Gemeindeverwaltung eine Absage.

Diese hatte dem Vorstand des Clubs vier Varianten vorgeschlagen. Drei Varianten sehen im Wesentlichen vor, dass der FC den Platz übernimmt und den Winterrasen baut. Möglich wäre auch, dass die Gemeinde für den Bau des Winterrasens verantwortlich ist und dafür einen Zuschuss vom Verein erhält. Letzteres sei aber schwierig zu realisieren, weil der Bau eines solchen Platzes nicht zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde gehöre, sagte Schriftführer Erik Möller.

Der Beschluss des Vereins wird von allen Fraktionen unterstützt. Das bekräftigten die drei Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat, Ulrike Mölbert (Gemeinschaft), Rudolf Steck (SPD) und Marc Sutterer (CDU), in der Sitzung am Freitagabend. Ihnen waren die Varianten der Gemeindeverwaltung unbekannt. Vorsitzender Siegfried Keith brachte einen Antrag in die Versammlung ein, der ihm aufgab, wie er zu handeln hat, wenn die Gemeindeverwaltung es ablehnt, dass der FC den neuen Platz in Eigenregie errichtet.

Schürfungen an 20 Steilen

Erik Möller fasste vor der Abstimmung den aktuellen Stand des Projekts zusammen. Der Fußballclub will seinen Hartplatz zu einem Winterrasenplatz umbauen. Das Grundstück, auf dem der Hartplatz steht, gehört der Gemeinde. Eine Fachfirma hat an 20 Stellen des Platzes Schürfungen durchgeführt und den FC-Verantwortlichen verdeutlicht, aus welchen Schichten der Platz besteht.

Die oberste Schicht ist ein bis 13 Zentimeter dicker Tennenbelag, der wiederverwendet werden kann. Normalerweise ist der Tennenbelag vier bis 15 Zentimer dick. Darunter findet man eine dynamische Schicht aus Schlacke mit hohem Sandanteil. Sie soll gut wasserdurchlässig sein. Es folgt eine Tragschicht, unter der dann der Baugrund liegt. Die Untersuchungen der Fachfirma hätten ergeben, so Möller, dass „wir keine künstliche Drainage für den Platz benötigen“.

Bewässerung im Sommer

Wenn das Projekt realisiert wird, trägt eine Fachfirma eine zirka zehn Zentimeter dicke Schicht aus Sand und Zusatzstoffen auf den Tennenbelag auf. Das Aufbringen dieser „Saat“ sorgt dafür, dass der Platz noch wasserdurchlässiger wird, teilte Möller mit. Die Lage und das Gefälle des Platzes bleiben unverändert.

Die Fachfirma riet dem Verein, den Platz im Sommer zu bewässern. „Ein Tiefbrunnen ist aber nicht realisierbar“, erklärte Möller. „Daher wollen wir eine Zisterne bauen.“ Auch einen Anschluss an das normale Wassernetz brauche der Verein, um den Platz bei einer leeren Zisterne bewässern zu können. Wichtig ist, dass der Winterrasenplatz drei Monate im Jahr geschont wird.

Darüber hinaus will der Verein an beiden Längsseiten des Platzes ein Alugestänge aufbauen und eine Bepflasterung vornehmen. Ideal wäre auch ein Umbau der Flutlichtanlage. Die aktuelle Anlage besteht aus Halogenstrahlern ohne LEDs.

Kostensituation

Die Baukosten für den Platz betragen circa 180 000 Euro, wie der vom FC hinzugezogene Architekt versicherte. Der Verein hat bisher einen Betrag von 177 000 Euro gesammelt. Auf dem FC-Konto ruhen 23 000 Euro, auf einem Rücklagenkonto 40 000 Euro, vom Förderkreis des FC kommen 30 000 Euro und vom Sportbund wurde ein Zuschuss in Höhe von 84 000 Euro in Aussicht gestellt.

Ein Vereinsmitglied sagte: „Die Gemeinde hat über 20 Millionen Euro Schulden und wird kein Geld für den Platz ausgeben. Unsere Investition kommt auch der Jugend zugute.“ Würde man die Gemeinde damit beauftragen, den Winterrasen zu bauen, müsste diese den Bau des Platzes ausschreiben, was wiederum zur Folge hätte, dass der Platz mehr als 400 000 Euro kosten könnte.

Ehrenpräsident Walter Wilhelmy sagte, wenn der Verein Zuschüsse der Lotto- und Toto-Gesellschaft Baden-Württemberg erhalten wolle, müsse der Grundstückseigentümer den Antrag stellen. Nur dieser bekomme Geld ausbezahlt. Außerdem ist er der Meinung, dass die Gemeinde die Bauleitplanung übernehmen muss. Siegfried Keith antwortete ihm, dass nichts passiere, wenn der Verein noch länger warte.

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