Steinen Wirbelsturm fegt durchs Dorfstübli

Markgräfler Tagblatt
Die „Boogie Connection“ brachte die Grundmauern des Dorfstüblis zum Beben. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzert: Boogie, Blues und Rock’n Roll vom Allerfeinsten von und mit der „Boogie Connection“

Von Heiner Fabry

Ein musikalischer Hurricane fegte am Freitag durch das Dorfstübli.

Maulburg. Drei Vollblutmusiker, denen die überbordende Spielfreude aus den Knopflöchern sprühte, trafen auf ein Publikum, das es trotz fortgeschrittenen Durchschnittsalters in seiner wilden Reaktion auf Blues, Boogie und Rock’n Roll auch mit Jungen locker hätte aufnehmen können.

Für die Boogie Connection mit Christoph Pfaff (Gitarre, Mundharmonika und Gesang), Thomas Scheytt (Piano) und Hiram Mutschler (Schlagzeug) war es so etwas wie ein Heimspiel. Seit 20 Jahren sind die Musiker regelmäßig im Dorfstübli zu Gast und haben dort eine treue u Fangemeinde. „Schau ich so ins Publikum, dann fällt mir auf: Ihr seid ja so alt wie wir“, stellte ein erstaunter Christoph Pfaff zu Beginn des Konzertes fest. Das war zwar sicher richtig, ließ aber keine Rückschlüsse auf die Stimmung zu, die in der Folge losbrechen sollte.

Bluesman Christoph Pfaff mit seinem soliden Gitarrenspiel und vor allem mit einer ausdrucksstarken Stimme, die sowohl beim fetzigen Rock’n Roll wie auch bei stillen Balladen ihre ganze Kraft entfaltet, gab bei vielen Titeln die Richtung vor.

Wenn Thomas Scheytt, international renommierter Pianist, in die Tasten haut und zu einem seiner mitreißenden Boogies ansetzt, haben es sowohl die Zuhörer wie der Musiker selbst schwer, sich auf den Stühlen zu halten.

Und Hiram Mutschler am Schlagzeug, der besonders im augenzwinkernden Zusammenspiel mit Thomas Scheytt zu wahrer Hochform auflief, verdient mit seinen atemberaubenden Soli am Schlagwerk besondere Erwähnung.

Schon der Auftakt mit „Sweet little sixteen“ brachte tobende Begeisterung ins Dorfstübli, die bis zum Ende keine Sekunde nachließ. Generell lösten vor allem die Rock’n Roll-Titel wie „Roll over Beethoven“ oder die Schlusssequenz mit dem Mega-Finale aus „Good Golly Miss Molly“ und „Lucille“ einen wahren Taumel der Begeisterung aus.

Die Boogie-Soli von Thomas Scheytt wie „Boogie Woogie Stomp“, „China Boogie“ oder „Fifty Dollar Boogie“ lösten eine Begeisterungswoge aus, die das ehrwürdige Dorfstübli bis in die Grundfesten erzittern ließ. Und als beim letztgenannten Titel Hiram Mutschler ein überwältigendes Schlagzeug-Solo beisteuerte, kannte die Begeisterung fast keine Grenzen mehr.

Aber auch die grandiosen Blues-Titel, die Christoph Pfaff einstreute, ließ das Publikum immer wieder den Atem anhalten. Der als Rumba komponierte Titel „Help the poor“ von Charlie Singleton, „It ain’t no business“ von Jimmy Witherspoon, Lucille Bogans “Alley Boogie oder der Jazz-Titel „At last“ von Etta James waren stimmungsvolle Schmuckstückchen in einem Repertoire, das die Höhepunkte nur so aneinander reihte.

Das Finale mit „Mess around“ und dem erwähnten Mega-Rock’n Roll-Medley brach endlich alle Dämme. Das Publikum hielt es nicht mehr auf den Stühlen. Mit stehenden Ovationen feierten die Zuhörer das Trio. Kleine Fetzchen freier Platz waren zwar rar, aber wo immer noch ein wenig Raum war, wurde getanzt.

Es war die totale Einheit von Musikern und Publikum, die dieses Konzert zu einem denkwürdigen Ereignis machte.

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