Oft gingen die Blicke des Teams wohl am Nachmittag bis in den Abend in Richtung möglicher Gewitterwolken. Pünktlich um 19.58 Uhr, als Timo Sadovnik zu seiner Begrüßung auf der Bühne erschien, fielen die ersten schweren Tropfen. Der Regen werde in einer Viertelstunde rum sein, sagte er, und alsbald legte er mit dem Team Hand an, um die Technik am Rande der Bühne regensicher zu machen. Aysay legte dann kraftvoll los. Luna Ersahin, Frontfrau und Sängerin von Aysay verzauberte mit ihrer Freundlichkeit die versammelte Schar. Besonders schön war, dass große Teile des Publikums wohl kurdische Wurzeln hatte und sofort mitsang.
Mit Gefühl und Ausdruck
Luna meinte, viele werden wohl die Sprachen der Songs nicht verstehen, aber in der Musik Stimmungen fühlen. Überhaupt sind ihr Hoffnung in schrecklichen, hasserfüllten Zeiten, Liebe, Verständigung und Frauen wichtig. Mit Gefühl und starkem Ausdruck sang sie für ihre Mutter, stellvertretend für starke Frauen, die oft ihre innere Schönheit nicht erkennen. Kongenial und mit viel Verve begegneten sich Carl West Hosbond an der E-Gitarre oft mit der Saz, der ebenso elektrisch verstärkten Langhalslaute. Albin Andersson am Bass bildete mit orientalen Grooves rhythmisch die vorantreibende Basis zusammen mit Aske Døssing an Schlagzeug und Percussion.