„Da hoffen wir auf die Unterstützung aus der Bevölkerung, auf Menschen, die uns Namen nennen können. Lieber doppelt und dreifach genannt als vergessen“, warb Sandra Grether um Mitwirkung aus der Bevölkerung. Für die Verlegung der Gedenksteine fallen jeweils Kosten von rund 120 Euro an, wofür man ebenfalls um Spenden bittet. Aaron Gössler (Grüne) betonte die Bedeutung der lokalen Aufarbeitung. Gertrud Wittek (Freie Wähler) verwies darauf, dass wirklich politisch Verfolgte damals inhaftiert und getötet worden seien. Ulrike Ebi-Kuhn (CDU), die die Zahl 70 schon als denkwürdig hoch einstufte, schätzt, dass die Zahl sogar noch steigen werde. Heinz Intveen (SPD) erinnerte daran, dass vor 20 Jahren bereits durch Gymnasiasten eine erste Aufarbeitung für Euthanasie-Opfer stattfand. Es sei unvorstellbar und unbegreiflich, wie der Antisemitismus wieder Aufwind erfahre.
Erste Verlegung soll im Herbst 2025 stattfinden
„Auf der Liste sind Namen von Familien, die ich selbst kenne“, zog Ralf Blubacher (FDP) abschließend nochmals den Bogen zur Doppelgemeinde. „Das Grauenhafte war nicht so weit weg“, ergänzte Peter Weber (FW). „Vielleicht ist das ein Projekt für unsere neue Bürgerstiftung“, warb Marianne Müller (SPD) für eine Unterstützung im Kampf gegen das Vergessen.
Einstimmig positionierte sich der Gemeinderat für die Umsetzung der Initiative. Viele Räte boten auch ihre persönliche Hilfe an. Im Herbst 2025 sollen dann, so die vorläufige Planung der Beteiligten, die ersten Steine verlegt werden. Mit Steckbriefen und eventuell auch einer Ausstellung sollen die Opfer wieder ein Gesicht erhalten.