Suche nach Yolanda K. Ermittlungen dauern länger

Maximilian Müller
 Quelle: Unbekannt

Die Polizei rechnet nicht damit, den Fall Yolanda K. bald zu lösen.

Zwei große Vermisstenfälle beschäftigen die Menschen in Südbaden immer wieder: die Fälle Yolanda K. und Scarlett S. Die Staatsanwaltschaft Waldshut hat nun das Todesermittlungsverfahren in Sachen Scarlett S. vom vergangenen Jahr ergebnislos eingestellt. Es ist nun wieder ein Vermisstenfall für die Polizei.

Ermittlungsansätze noch nicht ausgeschöpft

Diesen Schritt will man in Leipzig nicht gehen. Die Staatsanwaltschaft Leipzig verfolgt im Fall von Yolanda K. aus Steinen noch weitere Ermittlungsansätze. Erst wenn diese ausgeschöpft seien, könne man über eine Einstellung des Verfahrens nachdenken, sagte Staatsanwalt Andreas Ricken gegenüber unserer Zeitung. Wann das so weit sein könnte, das könne man aber noch nicht sagen. Genauere Angaben zu dem Fall und den Ermittlungsansätzen könne er wegen der laufenden Ermittlungen aber nicht machen. Bei der Pressestelle der Polizei heißt es unterdessen, dass man nicht damit rechne, den Fall bald zu lösen. Der große Durchbruch stehe noch aus.

Mehrtägige Wanderung durch den Schwarzwald

Scarlett S. ist seit September 2020 vermisst. Die damals 26-Jährige aus Bad Lippspringe unternahm eine mehrtägige Wanderung durch den Schwarzwald und wollte die letzte Etappe von Todtmoos nach Wehr in Angriff nehmen. Doch dort kam sie nie an. Das letzte Zeichen von ihr ist das Video einer Überwachungskamera in einem Supermarkt.

Immer wieder in den überregionalen Medien

Im Spätsommer 2021 gab es eine Strafanzeige mit der Behauptung, Scarlett S. sei ermordet worden. Ein Todesermittlungsverfahren wurde eingeleitet, aber nun wieder eingestellt.

Doch die Hintergründe des Verschwindens sind weiterhin unklar. Neben der Polizei suchten auch Freiwillige nach der jungen Frau, die als erfahrene Wanderin beschrieben wird. Der Fall Scarlett S. wurde gleichzeitig wie der Fall Yolanda K. in der Sendung „Aktenzeichen XY… vermisst“ vorgestellt.

Der Fall Yolanda K. schafft es derweil immer wieder in die überregionalen Medien. Im Fokus steht dabei auch die Verbindung ihrer Familie zu Scientology. Die damals 23-Jährige war am 25. September 2019 zuletzt in Leipzig gesehen worden. Die junge Frau stammt aus Steinen und studierte in Leipzig Architektur.

Die Mordkommission übernimmt

Mehrfach haben sich die Ermittler an die Öffentlichkeit gewandt, was zu neuen Ansätzen bei den Ermittlungen geführt hat. Doch nach wie vor sei unklar, ob es sich um eine Straftat, einen Unfall oder ein selbst gewähltes Verschwinden handelt. Die Mordkommission übernahm den Fall, da ein Verbrechen an Leib und Leben nicht auszuschließen ist. Die Polizei verfolgt Spuren in die Schweiz und nach Dänemark. Auch die Religion – K. hatte sich von Scientology distanziert – spielt bei den Ermittlungen eine Rolle.

Das Verschwinden

 

Yolanda K.
hatte am Tag ihres Verschwindens gegen 14.15 Uhr ihre Wohngemeinschaft in der Leipziger Körnerstraße verlassen. Ein Busfahrer sah sie auf dem Weg zum Ikea westlich von Leipzig. Von ihrem Handy gibt es seitdem kein Signal mehr.

Nachdem der Fall
unter anderem bei „Aktenzeichen XY“ zu sehen war, hatten sich mehrere Zeugen bei der Polizei gemeldet und neue Hinweise gegeben. Demnach soll sich die Studentin am Tag ihres Verschwindens gegen 15 Uhr in Leipzig an einer Straßenbahnhaltestelle mit einem Mann unterhalten haben. Danach soll K. in eine Tram eingestiegen sein.

Ein Berufskraftfahrer
 hat am späten Nachmittag zwischen 17.15 und 17.30 Uhr eine junge Frau gesehen, bei der es sich der Beschreibung nach um K. gehandelt haben könnte, haben weitere Zeugenaufrufe ergeben. Sie soll hinter dem Ikea an einem Kanal entlang gelaufen sein. Es sei nicht auszuschließen, dass die Frau etwas später auf einem Parkplatz in einen dunklen Kombi mit getönten Scheiben und Esslinger Kennzeichen eingestiegen sei.

Konkrete Hinweise,
die zur Burg Giebichenstein führen, gingen bei der Polizei nicht ein – trotz mehrfachen Zeugenaufrufs. Die junge Frau hatte sich dort verabredet, um zu einer Veranstaltung zu gehen. Suchhunde hatten dort Spuren der Vermissten gefunden. Dort befand sich zum Zeitpunkt des Verschwindens eine Baustelle, die aber zugeschüttet worden war. Beim Einsatz einer Spezialkamera ergab sich kein Hinweis auf K.

Die Architektur-Studentin
 hatte vor ihrem Verschwinden einen Flug nach Jordanien gebucht, das Ticket – auch die Fahrkarten für die Reise zum Flughafen – aber nie eingelöst. Freunde und Bekannte bezeichnen sie als reiselustig und zuverlässig. Sie berichten aber auch von unvorhersehbaren Schwächeanfällen K.s, einschließlich plötzlicher Ohnmacht.

Eine Belohnung:
Die Familie von K. hat eine Belohnung in Höhe von 10  000 Euro für entscheidende Hinweise ausgesetzt.

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