Talstraße Schönau Mit Schranken statt Pollern soll die Straße gesperrt werden

Christoph Schennen
An der Kreuzung zur Neustadt- und Gentnerstraße soll es eine Schranke geben sowie auch an der B 317. Foto: Verena Wehrle

Der Gemeinderat Schönau entscheidet sich aus Kostengründen dafür, zwei waagerechte Sperren zu errichten, um eine zeitweilige Einfahrt in die Talstraße zu verhindern. Ursprünglich waren zur Absperrung der unteren Talstraße Poller vorgesehen.

Roman Koritnik (K Trucks) und Heiko Lais (Magnetic Autocontrol) erläuterten im Gemeinderat die technischen Lösungen zur zeitweiligen Absperrung der unteren Talstraße. Nach ihren Ausführungen entschied das Gremium, sowohl an der Einfahrt an der B 317 als auch an der Kreuzung Gentnerstraße/Neustadtstraße/Talstraße eine Schranke installieren zu lassen.

Poller: Immense Kosten

An dieser Kreuzung waren ursprünglich bis zu zwei Poller vorgesehen. Hätte man aber nur einen Poller aufgestellt, so Koritnik, hätte ein Fahrzeug – etwa ein Smart – auf die Talstraße fahren können. Würde man die Pollerlösung umsetzen, bräuchte man zwei Poller und müsste Induktionsschleifen in den Untergrund verlegen, die der Fahrzeugerkennung dienen. Befindet sich also ein Fahrzeug auf dieser Schleife, bleibt der Poller abgesenkt. Matthias Mühl vom Schönauer Bauamt bezifferte die Kosten für die Pollerlösung auf 100 000 Euro. Die Bodenschleifen hätten in der Talstraße vor und nach den Pollern jeweils in Fahrtrichtung verlegt werden müssen, betonte Koritnik. In diesem Fall müssten die Bodenschleifen jeweils eine Länge von neun Metern haben. „Dies würde bedeuten“, so Koritnik, „dass die Bodenschleife in die Kreuzung hineinragen würden.“

Koritnik warnte zudem vor Unfällen mit Pollern durch Unachtsamkeit und hohe Geschwindigkeiten. Bodenschleifen sollen Unfälle verhindern. „Diese können aber nur ausreichend Schutz bieten, wenn sich die Verkehrsteilnehmer an die Verkehrsregeln halten.“

Unfälle mit Pollern

80 Prozent der Autofahrer, die mit einem Poller kollidieren, hätten an ihrem Auto einen Totalschaden, so Koritnik. Seinen Angaben nach klagten 60 Prozent dieser geschädigten Autofahrer vor Gericht. 25 Prozent bekämen Recht.

Es könnte also teuer werden, wenn die Verwaltung auf die Sicherheitsklötze beharrte.

Michael Schröder (SPD) fragte, wie man sicherstellen könne, dass in der Schulpause kein Fahrzeug auf die Talstraße fahre. Fahrräder und Motorräder könne man mit den Pollern nicht sperren, sagte Koritnik. Bürgermeister Peter Schelshorn schlug vor, ein Schild aufzustellen, das darauf hinweise, dass die Einfahrt in die Talstraße eine Ordnungswidrigkeit sei.

Räte für Schranken

Für die Gemeinderäte stand nach den Ausführungen der beiden Fachleute fest, dass eine Schranke besser wäre als zwei Poller. Katharina Hackner (Freie Wähler) äußerte: „Sie ist praktikabel und sicher.“ Alexander Knobel (CDU) findet Poller schöner, befürwortete aber auch die Schrankenlösung, die „bezahlbar“ und „praktikabel“ sei. Björn Büchele (SPD) meinte, bei „vielen Sachen“ sei „die einfachste Lösung die Beste.“ Mechthild Münzer (CDU) verwies auf den Gemeinderatsbeschluss und war davon ausgegangen, dass die rechtliche Situation mit den Pollern geprüft worden sei. Bürgermeister Peter Schelshorn rechtfertigte das Vorgehen der Stadtverwaltung und sagte, es sei sinnvoll auf die Expertise von Koritnik und Lais zu hören.

Matthias Mühl erläuterte, dass ein Leerrohr entlang der unteren Talstraße verlaufe. Die Schranken können also mit Strom versorgt werden. Der Unterflurstromverteiler an der Kreuzung am Münster werde entfernt und durch einen oberirdischen Stromkasten ersetzt. Die Länge der Schranken richtet sich nach der Breite der Fahrbahn. An der B 317 sind das sechs Meter und an der Talstraße 3,5 Meter.

Ein weiterer Vorteil: Bei einem Einsatz in der Talstraße könnten Blaulichtorganisationen die Schranken per Funk oder Schlüsselschalter senken. Die Entscheidung für Schranken war gefallen.

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