Wenn die "Eventin" auf der Reede vor Sassnitz eingetroffen ist, soll sie dort zunächst weiter von Schleppern in sicherer Position gehalten werden, sagte die Sprecherin weiter. Wie es mit dem Tanker dann weitergehe, müsse die Reederei entscheiden. Die Reederei, der die "Eventin" gehört, hat ihren Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Umweltorganisation Greenpeace rechnet das 2006 gebaute Schiff zur sogenannten russischen Schattenflotte, mit der das mit Sanktionen belegte Russland Öl exportiert.
Mehr Sicherheit für Ostsee-Schifffahrt gefordert
Der Chef des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf, nahm die Havarie zum Anlass, die Forderung seines Verbandes nach besseren Sicherheitsvorkehrungen in den verkehrsreichen Gewässern der Ostsee zu erneuern. "Gefahrenabwehr darf nicht erst im Schadensfall beginnen. Das muss präventiv und international abgestimmt erfolgen. Das Thema sollte man auf bundespolitischer Ebene höher hängen", mahnte er.
Die Kadetrinne nördlich von Rostock ist eine der schmalsten und schwierigsten Passagen in der Ostsee. Bis zu 200 Frachtschiffe durchfahren pro Tag die zum Teil nur etwa 1.000 Meter breite Engstelle, in der es schon häufiger zu Havarien kam. Deshalb gibt es immer wieder auch Forderungen nach Lotsenpflicht dort. 2001 etwa hatte der Zuckerfrachter "Tern" den Öltanker "Baltic Carrier" gerammt, woraufhin rund 2.700 Tonnen Öl an die dänische Küste gespült wurden.