Theater am Mühlenrain In den Startlöchern für das neue Jahr

Saskia Scherer
Im TAM wird vorausgeblickt auf das Programm für 2025. Foto: wz-Archiv

In wenigen Tagen beginnt das neue Programm im TAM in Alt-Weil. Mundart-Komödien, Klavier-Kabarett & Co. erwarten die Besucher.

Traditionell hat Theaterleiter Klaus-Peter Klein den Jahreswechsel im TAM verbracht. Mit seiner Kollegin Cornelia Sommer zeigte er zweimal hintereinander die Komödie „Achterbahn“ von Eric Assous in alemannischer Mundart. „Das war schon anstrengend“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Aber die Leute waren begeistert und gut drauf.“ Beide Vorstellungen waren ausverkauft. „Das haben wir auch nötig nach dem verhagelten Herbst“, meint Klein. Sämtliche Vorstellungen der Komödie „Dr Großbabbe us dr Türkei“ – sieben Stück an der Zahl, alle ausverkauft – hatten krankheitsbedingt abgesagt werden müssen. „Das hat uns ordentlich zurückgeworfen. Fast das ganze Herbst-Geschäft war weg, das merkt man schon“, berichtet der Theaterleiter.

Elsässer zu Besuch

Aber: „Kein Grund zur Panik. Wir gehen frohen Mutes ins neue Jahr.“ Und die ersten Veranstaltungen stehen auch schon bevor. Am 11., 24. und 25. Januar wird noch einmal „Achterbahn“ gezeigt. Am 18. Januar gibt es ein Klavierkabarett mit Daniel Helfrich unter dem Titel „Ich hab mir gerade noch gefehlt“. Täuschend echt parodiere er sich selbst, heißt es in der Ankündigung. Es sei ein Verwechslungsspiel mit gesellschaftskritischen Liedern über Pferdefrauen, Ungeduld, Fußballexperten, künstliche Intelligenz und „Schlechterwisser“. „Das verkauft sich leider nicht so gut wie früher. Ob es an der Jahreszeit liegt?“, grübelt Klein.

Dann kommen wieder einmal die Freunde aus dem Elsass zu Besuch: Das Cercle Théâtral Alsacien de Mulhouse zeigt mit „Einer geht – met zwei wirds sportlich“ am 31. Januar, 7., 8. und 9. Februar eine Komödie in Elsässer Mundart. „Da freuen wir uns drauf, sie haben immer ganz lustige Stücke“, meint Klein. Im Mittelpunkt stehen Constance und ihre zwei Freunde Grégoire und Jean-Claude, die nichts voneinander wissen, dann aber bei ihr aufeinander treffen.

„LinkMichel“ tritt auf

Ebenfalls ein altbekannter Gast ist Comedian „LinkMichel“, der mit seinem Programm „Jetzt hammer den Salat“ am 28. Februar im TAM Station macht (und nicht wie ursprünglich angegeben am 1. März). „Das verkauft sich schon ganz gut“, freut sich der Theaterleiter. „LinkMichel“ erzählt aus seinem ganz normalen Leben als Vater, Ehemann und Mensch – und schafft damit jede Menge Identifikationsmöglichkeiten, heißt es in der Ankündigung.

Insgesamt viermal sind in diesem Jahr die „Knaschtbrüeder“ im Theater am Mühlenrain zu Gast, der erste Termin ist am 14. März. Christine Schmid und Florian Merz bieten am 23. März „Frühlingsgefühle – ein Nacht voller Seligkeit und anderer Illusionen“. Es erklingen Chansons und Schlager zur Liebe und anderen Irrtümern.

Das Neuenburger Ensemble rheinKultur zeigt am 28. und 29. März die Komödie „Der Sittich“ von Audrey Schebat. „Sie waren die vergangenen drei Jahre immer da“, sagt Klein. Darin geht es um ein Ehepaar, das Freunde zum Abendessen erwartet, diese sagen aber kurzfristig ab. Die beiden spekulieren über den Grund – und beginnen so zu diskutieren, dass ihre eigenen Ehejahre auf den Prüfstand geraten.

Stück schon lange im Kopf

Das Programm für das zweite Quartal bereitet der Theaterleiter derzeit vor: Das TAM- Team wird wieder eine Komödie auf die Bühne bringen, verrät er. „Das Stück habe ich schon lange im Kopf und nun endlich die zwei fehlenden Damen dafür gewonnen – dank meiner Verbindung zu Yvette Kolb“, freut sich Klein. Das Stück heißt im Original „Ein gemütlicher Abend“. „Einen alemannischen Titel suchen wir noch“, schmunzelt Klein. Es spielen sechs Frauen und ein Mann. Er, der Baggerfahrer Didi, ist an einem Freitagabend allein zu Hause. Seine Frau bleibt spontan bei ihrer Mutter, die gestürzt ist. Eigentlich geht Didi freitags immer in die Kneipe, aber seine Kumpels sagen ab. Da klingelt es an der Tür. Was er nicht weiß: Seine Frau trifft sich freitags immer mit ihren Freundinnen, immer bei einer anderen zu Hause. Und heute wäre sie die Gastgeberin. „Und so überrollen die Frauen Didi, er weiß nicht, wie ihm geschieht“, lacht Klein. Von der Esoterikerin über die Lehrerin bis zur Dessoushändlerin – ganz unterschiedlich sind die Gäste. „Da ist Potenzial drin“, verspricht Klein. Die Premiere soll Mitte April sein, und weitere Aufführungen bis in den Juni hinein folgen.

Wieder Pause im Sommer

Im Juli und August wird das TAM wieder eine Pause einlegen. „Vielleicht bieten wir noch etwas mit Emine Akman an, die wieder da ist. Sie hat ihr Kursangebot wieder aufgenommen.“ Im Raum steht außerdem, die Aufführungen des „Großbabbe“-Stücks nachzuholen. „Da schauen wir noch.“ Yvette Kolb habe allerdings sogar schon eine neue Komödie geschrieben: „Die ist fast noch witziger“, meint Klein. Und befindet mit Blick aufs Jahr: „Die Aussichten sind ganz gut.“

Theater am Mühlenrain

Beginn der Vorstellungen
ist werktags um 20.15 Uhr, sonn- und feiertags um 19.15 Uhr.

Karten
gibt es unter anderem unter www.tam-weil.de.

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