Tischtennis Aufgewacht durch Explosion

Uli Nodler

Tischtennis: Ukraine-Krieg: Beim ESV Weil sorgt man sich um Ievgeniia Sozoniuk

Vom Krieg in der Ukraine ist auch Tischtennis-Bundesligist ESV Weil betroffen. Seine Spielerin Ievgeniia Sozoniuk lebt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. „Unsere Sorge ist groß. Wir sind in Kontakt mit ihr“, berichtet ESV-Sportchef Serge Spiess.

Von Uli Nodler

Kiew/Weil am Rhein. Auch Sozoniuks Teamgefährtin Vivien Scholz hat in dieser Woche zwei Sprachnachrichten von der 31-Jährigen erhalten. Noch am Dienstag sagte „Genia“ Sozoniuk, dass der von Russland initiierte Konflikt sie nur geringfügig betreffe. Unglaublich dankbar war sie über die Anteilnahme aus ihrer „zweiten Heimat“: „Ich habe ganz viele Nachrichten aus Deutschland bekommen. Da haben die Leute mich gefragt, wie es mir geht und ob sie mir irgendwie helfen können.“

Vor drei Tagen hatte die russische Aggression noch keine Auswirkungen auf ihren Alltag. „Die Menschen aus meinem Umfeld reagieren ganz unverhohlen auf das Säbelrasseln der Russen. Einige wollen sich nicht mit der Politik beschäftigen, andere diskutieren permanent,“ erzählt das Weiler Tischtennis-Ass. Zudem habe sich an den Reisebestimmungen nichts geändert. Allerdings hätten manche Fluggesellschaften ihre Flüge auf unbestimmte Zeit gestrichen.

Zwei Tage später, nach dem Einmarsch der Russen, hatte sich das Gefühlsleben von Ievgeniia Sozoniuk drastisch geändert. „Sie klang in Ihrer Sprachnachricht aufgewühlt und hatte zweifelsohne große Angst“, berichtete Vivien Scholz.

Der von Russland vom Zaun gebrochene Krieg hatte auch die Familie Sozoniuk in der ukrainischen Hauptstadt erreicht. „Ich bin heute morgen gegen halb fünf von einer Explosion aufgewacht. Sehen konnten wir aber nichts. Die Situation hat sich komplett geändert. Die Menschen haben große Furcht. Auf den Straßen staut sich der Verkehr, jeder will weg. Alle Menschen decken sich mit Lebensmitteln und Benzin ein. Vor den Bankautomaten stehen die Menschen Schlange.“

Inzwischen haben auch die Sozoniuks Kiew verlassen. Etwa 30 Kilometer von der ukrainischen Hauptstadt entfernt bauen „Genia“ und ihr Mann ein Haus. Dort halten sie sich derzeit auf.

Dass die Ukrainerin in dieser Saison noch einmal für den Tischtennis-Bundesligisten spielen wird, ist angesichts der russischen Invasion nicht wahrscheinlich.

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