Tischtennis Ein Tischtennis-Wunderkind aus Wales

Uli Nodler
Anna Hursey feiert in jungen Jahren schon große Erfolge. Foto: Michael Hundt

Beim ESV Weil hat man den Abstieg verdaut. Jetzt blicken Spielerinnen, Trainer Alen Kovac und die ESV-Verantwortlichen mit neu gewonnener Zuversicht der Zweitliga-Saison entgegen. Da wird das nahezu komplett neu aufgestellte Team einiges bewegen.

Übrig geblieben aus dem Team der vergangenen Runde ist lediglich Ievgeniia Sozoniuk. Seit sieben Jahren ist die Ukrainerin aus der ESV- Mannschaft nicht weg zu denken. Inzwischen ist auch ihr Ehemann in Weil am Rhein angekommen. Jetzt ist die Familie mit ihrer Tochter Anna in der Grenzecke vereint.

Fünf starke Spielerinnenim Zweitliga-Kader

Hinter Ievgeniia Sozoniuk wird’s dann spannend. Vier neue Spielerinnen bilden das Zweitbundesliga-Team. Schon seit längerem stehen die Neuzugänge Kornelia Riliskyte (Litauen), Anastassiya Lavora (Kasachstan) und Lea Lachenmayer (wir berichteten) fest. Und vor wenigen Tagen haben Sportchef Serge Spiess und Coach Alen Kovac ein weiteres Talent an Land gezogen. Aus Wales fand Anna Hursey den Weg in die Grenzecke. Wikipedia widmet der 16-Jährigen eine ausführliche Laudatio. Hursey begann im Alter von fünf Jahren mit dem Tischtennissport. Im Jahr 2017 trat sie mit zehn Jahren in einem Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft mit der walisischen A-Nationalmannschaft gegen den Kosovo an.

Mit zehn Jahren schon für Wales gespielt

Sie dürfte damit die jüngste Sportlerin überhaupt sein, die Wales in einer Sportart vertreten hat. Im selben Jahr nahm sie an der World Cadet Challenge teil. Außerdem war Anna Hursey bei den Commonwealth Games 2018 zu sehen. Sie wurde für die BBC Young Sports Personality of the Year 2018 nominiert. 2020 belegte sie bei den Walisischen Meisterschaften nach Charlotte Carey, die ebenfalls schon für den ESV Weil spielte, den zweiten Rang. Sie trainierte bislang vor allem in Peterborough oder in der Volksrepublik China. Jetzt hat sie mit der Sporthalle der Leopoldschule eine weitere Trainingsstätte gefunden.

Bei der Europameisterschaft 2021 in Warschau schaffte Hursey es, sich in der Qualifikation durchzusetzen und sich als jüngste Spielerin für die Finalrunde des Dameneinzels zu qualifizieren. Dort schied sie nach einer 1:4-Niederlage gegen Linda Bergström in der ersten Runde aus.

Jüngst weilte Anna Hursey, die bislang in Portugal spielte, mit ihren Eltern in Weil am Rhein, um sich ein Bild von ihrem neuen Klub zu machen. Zudem absolvierte sie mehrere Trainingseinheiten mit Ievgeniia Sozoniuk. „Ich freue mich sehr auf die Spiele mit Weil. Wir haben ein sehr gutes Team, das in der Zweiten Bundesliga sich hervorragend präsentieren wird“, sagte Anna Hursey nach einer Trainingseinheit.

Auch Coach Kovac ist überaus angetan von der jungen Waliserin: „Sie hat eine Menge Talent, Biss und Entschlossenheit. An ihr werden wir noch viel Freude haben.“

Beachtliche Reputationender weiteren Neuzugänge

Kornelia Riliskyte spielte beim SV Schott Jena an Position zwei und dürfte ebenfalls eine enorme Verstärkung für den ESV sein. Den umgekehrten Weg ist Vivien Scholz gegangen. Sie wechselte vom ESV zum SV-Schott, der ja bekanntlich den Aufstieg in die erste Bundesliga geschafft hat.

Groß ist die Reputation der 26-jährigen Angriffsspielerin Anastassiya Lavrova. Sie kommt vom Drittligisten VfL Sindelfingen nach Weil. Zuvorspielte sie auch in Jena. Internationale Erfahrung hat Lavrova genug. 2021 nahm sie unter anderem bei den Weltmeisterschaften in Houston (USA) und bei den Olympischen Spielen in Tokio teil. Lavrova lebt und trainiert in Saarbrücken.

„Klasse“ bescheinigt Kovac Lea Lachenmayer aus Frickenhausen. Die 18 Jahre alte Abwehrspielerin kommt von der TTG Süßen. Beim schwäbischen Drittligisten spielte sie in der vergangenen Saison an Nummer eins. 2022 holte siePaltz zwei beider Deutschen A-Jugendmeisterschaft. Und in diesem Jahr erreichte sie das Achtelfinale bei den Deutschen Frauen-Meisterschaften.

Eher unwahrscheinlich ist hingegen, dass die Bulgarin Polina Dobreva noch einmal für den ESV Weil aufschlägt. „Ich glaube, sie wird sich angesichts der Geburt ihres Kindes eher einem Verein in ihrer näheren Heimat anschließen“, informierte die ESV-Vorsitzende Doris Spiess.

In der 2. Bundesliga trifft der ESV Weil auf TTK Anröchte, MTV Tostedt, TuS Fürstenfeldbruck, TuS Uentrop, TSV 1909 Langstadt II, TTC Langweid und DJK Offenburg.

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