Tischtennis Im Halbfinale unter Wert geschlagen

Uli Nodler
Die Chilenin Daniela Ortega blieb im Halbfinale im Einzel ungeschlagen. Foto: ANDRII_LUKATSKYI

Der ESV Weil hat den Einzug ins Finale um die Deutsche Tischtennis-Meisterschaft verpasst. Nach der 2:6-Heimniederlage verliert der ESV auch das Rückspiel gegen Weinheim mit 4:6.

Dennoch kann der ESV Weil hoch erhobenen Hauptes die DM-Bühne verlassen. Nach diesen großartigen Auftritten kennt in Tischtennis-Deutschland jeder den ESV Weil.

Das klare Ergebnis im Hinspiel suggeriert, dass der Außenseiter gegen den Tabellenersten der Hauptrunde chancenlos war. Doch so war es nicht an diesem hochsommerlichen Freitagabend im Weiler Eisenbahner-Viertel.

Nicht weniger als drei Matches gingen in der überfüllten Schulsporthalle der Leopoldschule an Weinheim. Lediglich eines gewann der Gastgeber. Weils Nummer eins Anna Hursey setzte sich in ihrem ersten Einzel gegen Weinheims Nummer zwei Yuan Wan in fünf Sätzen durch. Und die Waliserin dominierte dann nach 1:2-Satzrückstand in den Durchgängen vier und fünf.

Drei Fünfsatz-Matches gehen an Weinheim

Der Akt auf dem Drahtseil begann schon im Doppel. Während Hursey/Ievgeniia Sozoniuk gegen Weinheims Top-Doppel Tung-Chuan Chien/Wan mit 1:3-Sätzen den Kürzeren zog, führten Daniela Ortega und Kornelija Riliskyte nach drei Sätzen mit 2:1. Vor allem Riliskyte spielte in Satz eins und drei groß auf. Doch dann ließ die Litauerin nach, verschlug etliche leichte Bälle. Ortega konnte diese Schwäche letztlich nicht kompensieren, und Ece Harac und Mateja Jeger holten mit ihrem Fünfsatz-Erfolg den zweiten Siegpunkt für Weinheim.

Als auch Sozoniuk anschließend gegen Chien, die in der Hauptrunde an Position eins nur ein Match verlor, mit 1:3-Sätzen wenig zu bestellen hatte, schienen dem ESV Weil in diesem Halbfinale schon früh die Felle davonzuschwimmen. Doch Hursey hielt die Hoffnung mit ihrem Fünfsatz-Sieg gegen Wan aufrecht.

Im hinteren Paarkreuz wurde Daniela Ortega gegen Jeger ihren Favoritenrolle gerecht, siegte glatt mit 3:0-Sätzen. Abwehr-Ass Lea Lachenmayer konnte an ihre Topleistung im Rückspiel gegen Langstadt nicht anknüpfen, musste sich in ihrem Match Harac 0:3 beugen.

So führte der TTC 1946 Weinheim nach der ersten Runde mit 4:2. Und wieder mussten Hursey und Sozoniuk an die Platte. Es wurde dramatisch. Die Waliserin spielte in den ersten beiden Sätzen die eigentlich übermächtige Chien an die Wand und führte schnell mit 2:0-Sätzen. Der dritte Siegpunkt schien greifbar nahe. Doch die Taiwanesin schlug zurück, glich mit Satzsiegen zum 2:2 aus. Und dann nahm das Drama seinen Lauf. Anna Hursey verschlug im entscheidenden Durchgang vier Matchbälle und verlor das Duell gegen ihre nervenstarke Gegnerin mit 14:16. „Genia“ Sozoniuk führte mit 2:1-Sätzen, stand am Ende aber auch mit leeren Händen da.

Die Partie in Weinheim am Sonntag begann wie in Weil. Nach den beiden Doppeln führten die Gastgeberinnen mit 2:0. Die Umstellungen von Coach Alen Kovac brachten letztlich nichts.

Auch in Weinheim spektakuläre Einzel

Das erste Doppel mit Hursey/Riliskyte verlor glatt 0:3. Und im zweiten ESV-Doppel verloren Ortega/Lachenmayer in fünf Sätzen. Und wie in Weil führte Weinheim nach den beiden Spitzeneinzel mit 3:1. Sowohl Chien als auch Hursey siegten ohne Satzverlust. Im hinteren Paarkreuz fehlte Riliskyte das Quäntchen Glück, als sie sich Hurac in fünf Sätzen beugen musste. Im Entscheidungssatz verlor die Litauerin mit 10:12. Deutlich mehr kämpfen, als in Weil musste Ortega. Die Chilenin setzte sich erst im fünften Satz mit 11:8 durch. So führte der Gastgeber wie in Weil vor der zweiten Einzelrunde mit 4:2.

Und es wurde wieder dramatisch. Zunächst verkürzte Hursey auf 4:3,. Die Walieserin spielte genial, setzte sich gegen Chen mit 3:0-Sätzen glatt durch. Anschließend musste sich Sozoniuk Wan in fünf Sätzen beugen. Ortega verkürzte wieder mit einem Fünfsatzsieg gegen Harac. Den entscheidenden sechsten Punkt zum Sieg holte dann Mateja Jeger mit einem souveränen Viersatzsieg gegen Riliskyte.

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