Tischtennis Nun sieht die Welt wieder besser aus

Mirko Bähr
Siege im Blick: Eline Loyen ist beim 6:4-Erfolg gleich für drei Zähler zuständig. Foto: Grant Hubbs

Tischtennis 2. Bundesliga, Damen: ESV Weil mit Saisonsieg Nummer zwei. 6:4 gegen Großburgwedel.

Weil am Rhein - Vor einer Woche noch am Boden zerstört, jetzt wieder mit großer Hoffnung: Eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle haben die Damen des ESV Weil am Rhein in der 2. Bundesliga erlebt. Nach der Pleite im Kellerduell in Neckarsulm fuhr das Team nun vor den eigenen Fans einen 6:4-Erfolg gegen den Sechsten TTK Großburgwedel.

Es war das perfekte Geschenk, das sich die Mädels von Coach Alen Kovac vor der im Anschluss stattfindenden Weihnachtsfeier in der Turnhalle der Leopoldschule gleich selbst gemacht haben. Endlich einmal hat das gesamte Quartett starke Leistungen gezeigt. Ohne Ausnahme spielte der ESV gegen die Niedersachsen groß auf. Man hatte das Gefühl, dass sich die Weilerinnen nicht mit der Neckarsulm-Schmach in die Festtagspause verabschieden wollten.

„Wir haben Wiedergutmachung betrieben“, ließ ein erleichterter Trainer nach einem spannenden Duell wissen. Dabei ließ sich Weil auch nicht von einem 3:4-Rückstand nach der 1:3-Niederlage von Charlotte Carey im Match der beiden Spitzenspielerinnen gegen Polina Trifonova beirren. Zweimal ging es dabei in die Satz-Verlängerung, zweimal behielt der Gast die Oberhand. Gegen Trifonova war diesmal kein Kraut gewachsen, auch Vivien Scholz musste diese Partie mit 1:3-Sätzen abgeben.

Leer ausgegangen ist einmal auch Qian Wang gegen Dijana Holoková (1:3). Aber im entscheidenden Moment waren alle Akteure bei der Sache. Allen voran Eline Loyen. Die Belgierin war das Zünglein an der Waage. Sie stach aus einer geschlossenen Mannschaft heraus.

Erst der Sieg im Doppel an der Seite von Scholz, dann der 3:1-Erfolg gegen Suzanne Dieker. Garniert wurde ihre tadellose Leistung mit dem 3:1 gegen Holoková. Loyen zeigt seit ihrer schöpferischen Pause ein ganz anderes Gesicht. „Sie war einfach mental am Boden. Wenn es dann nicht klappt, dann probiert man etwas anderes, versucht es vielleicht sogar mit aller Gewalt. Das funktioniert aber nicht“, erklärt Trainerfuchs Kovac. In der Pause habe sie Zeit gefunden, um die Akkus aufzuladen, sich Gedanken zu machen. Jetzt avanciert die Belgierin zur Matchwinnerin. „Genau das aber haben wir ja auch von ihr erwartet. Eline soll eine echte Bank hinten sein“, erklärt Kovac.

Loyens Leistungsschub nach der Pause

Der Leistungsschub von Loyen ist auch bitter notwendig, denn zum Ende des Jahres musste Weils Spitzenkraft Charlotte Carey ihrem Turnierfleiß Tribut zollen. Mit dem Flieger hetzt sie von einem zum anderen Turnier. Das schlaucht. Immerhin konnte die Walliserin ihr erstes Einzel gegen Kristina Kazantseva mit 3:1 für sich entscheiden und für das zwischenzeitliche 2:1 sorgen. Das Doppel mit Wang ging zuvor knapp verloren. Eine Niederlage, die vermeidbar war. Im zweiten Durchgang lag die Weiler Paarung schon mit 8:4 und im fünften bereits mit 5:2 vorn, ehe man beide Sätze und damit auch das ganze Match den Niedersachsen überlassen musste.

Das entscheidende Duell des Samstagabends war das achte. Scholz und Kazantseva trafen aufeinander. Hier bewies die ESV-Akteurin Nervenstärke. Den dritten Durchgang brachte sie in der Verlängerung mit 14:12 nach Hause, Satz vier war ebenfalls ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das mit 14:12 das bessere Ende für die Gastgeberin fand. Dieser Sieg bedeutete das 4:4-Remis, dem dann zwei weitere Siege folgten. Den zweiten Saisonerfolg tütete dann Wan nach ein, die nur Satz eins gegen Dieker abgab. Nach etwas mehr als drei Stunden war die Freude groß.

„Das war wichtig, jetzt gehen wir mit einem guten Gefühl in die Pause“, so Kovac, dessen Team vom letzten Platz auf den achten Rang kletterte, der am Ende den Klassenerhalt bedeuten würde.

Doppel: Scholz/Loyen - Trifonova/Dieker 5:11, 11:9, 11:3, 11:7, Carey/Wan - Kazantseva/Holoková 11:2, 8:11, 7:11, 11:9, 7:11;

Einzel: Carey - Kazantseva 11:6, 11:13, 11:6, 11:8, Scholz - Trifonova 6:11, 11:4, 4:11, 8:11, Loyen - Dieker 11:7, 7:11, 14:12, 11:6, Wan - Holoková 8:11, 3:11, 11:7, 7:11, Carey - Trifonova 11:4, 13:15, 8:11, 10:12, Scholz - Kazantseva 11:9, 6:11, 14:12, 13:11, Loyen - Holoková 11:6, 11:3, 8:11, 11:4, Wan - Dieker 6:11, 13:11, 11:7, 11:3.

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