Tischtennis Weilerinnen schaffen das Wunder

Uli Nodler
Ivegeniia Sozoniuk gewinnt in beiden Viertelfinalpartien extrem wichtige Einzel. Foto: I

Das Damenteam des ESV Weil steht im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Nach dem 5:5 am Freitag bezwang der Erstbundesligist am Sonntag mit einer weiteren unglaublichen Vorstellung den TSV 1909 Langstadt mit 6:3.

Wahnsinn, einfach Wahnsinn, was am Freitagabend in der Sporthalle der Leopoldschule und am Sonntag im südhessischen Langstadt abgegangen ist. Zweimal wuchsen die Weilerinnen über sich hinaus, setzten sich gegen den favorisierten Gegner mit 5:5 und 6:3 durch. „Einfach unglaublich, was die Mädchen geleistet haben. Das war absolut historisch. Jetzt ist der ESV Weil auf der nationalen Tischtennis-Landkarte eine große Nummer“, jubelte Sportchef Serge Spiess.

Erfolgreiche Weiler Aufholjagd im Hexenkessel

Auch Trainer Alen Kovac feierte mit seinen erfolgreichen Spielerinnen und sagte: „Mitentscheidend war, dass wir im Gegensatz zum Freitag, ein Doppel gewonnen haben. Daniela hat mit Schmerzen gespielt, sich durchgebissen. Von Anna und Genia bin ich ja Unglaubliches gewöhnt. Aber, was Lea heute gespielt hat, war sensationell“, lobte Kovac seine Mädchen über den grünen Klee.

Nun der Reihe nach: Frenetisch gefeiert von einem fantastischen Publikum trotzte der ESV im ersten Playoff-Viertelfinal-Match Langstadt nach einem 2:5-Rückstand noch ein 5:5 ab. Hauptsächlich verantwortlich für diese mirakulöse Aufholjagd war ESV-Ikone Ievgeniia Sozoniuk. Die ehemalige ukrainische Nationalspielerin lieferte im vorderen Paarkreuz gegen die Langstadterin Chantal Mantz ein episches Match ab. Nach jeweils zwei gewonnenen Sätzen setzte sich Sozoniuk im entscheidenden fünften Satz gegen Mantz mit 16:14 durch. Die Halle in der Eisenbahnersiedlung glich einem Tollhaus.

Zuvor hatte es für die Gastgeberinnen gegen einen in Bestbesetzung antretenden TSV Langstadt nicht viel zu jubeln gegeben. Zunächst wurden beide Doppel verloren. Weils Spitzendoppel Anna Hursey und Sozoniuk musste sich Mantz/Isabella Lupulesku erst im Entscheidungssatz geschlagen geben. Herausragende Akteurin beim Gast aus Südhessen war die Nummer eins Orawan Paranang. Die 27 Jahre alte Thailänderin gewann beide Einzel im vorderen Paarkreuz und auch das Doppel mit Sophia Klee.

Weil legt in Langstadt noch eine Schippe drauf

Auch Daniela Ortega erwischte einen Sahnetag. Die Chilenin, die den ESV zum Saisonende verlassen wird, bezwang beide ehemaligen Weiler Spielerinnen. Ortega setzte sich gegen Klee mit 3:0-Sätzen und gegen Lupulesku mit 3:1-Sätzen souverän durch. Weils Spitzenspielerin Anna Hursey gewann die Partie gegen Mantz, und Lea Lachenmayer machte mit ihrem 3:2-Satzsieg gegen Klee das 5:5-Unentschieden perfekt.

Und der ESV Weil legte im zweiten Match in Langstadt noch eine Schippe drauf, obwohl Daniela Ortega wegen einer Zerrung nur im Doppel eingesetzt werden konnte. Dort brillierte die Chilenin mit Lea Lachenmayer. Die beiden holten den ersten Weiler Siegpunkt.

In den ersten beiden Einzeln im vorderen Paarkreuz lief’s wie am Freitag. Genia Sozoniuk unterlag Langstadts Ass Paranang klar, und Anna Hursey setzte sich gegen Mantz knapp mit 3:2-Sätzen durch. Ausgeglichen verliefen auch die beiden ersten Partien im hinteren Paarkreuz. Lachenmayer ließ Klee keine Chance, und Kornelja Riliskyte musste sich Lupulescu mit 0:3-Sätzen beugen.

Danach zogen Hursey und Sozoniuk ihre große Show ab. Hursey, am Freitag noch chancenlos, entzauberte Langstadts Topspielerin Paranang mit 3:1-Sätzen. Und Sozoniuk schlug Mantz wie am Freitag mit 3:2 setzen. Schließlich machte Lachenmayer mit einem 3:1 gegen Lupulesku den Deckel drauf. Der ESV Weil trifft nun Ende Mai oder Anfang Juni im Halbfinale auf den TTC 1946 Weinheim.

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