Todtnau Altenheim-Konzept kann überzeugen

(jä)
Der Eingangsbereich des Todtnauer Altenheims soll abgerissen werden, hier entstehen neue Zimmer. Foto: Ulrike Jäger

Gemeinderat: Umbau- und Erweiterungsprojekt vorgestellt. Kosten rund fünf Millionen Euro.

Todtnau - In seiner letzten Sitzung vor Weihnachten beschloss der Todtnauer Gemeinderat die Auftragsvergabe für ein großes Projekt: Den Umbau und die Erweiterung des Altenheims soll das Freiburger Architekturbüro Huller und Scheld verwirklichen.

Wolfgang Huller stellte in der Sitzung den Konzeptentwurf vor. Ab September 2019 müssen Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg die Vorgaben der Landesheimbauverordnung erfüllen, die bestimmte Raumgrößen und Größen der Wohngruppen vorgibt, auch darf es keine Doppelzimmer mehr geben. Nach dem Tod des zunächst beauftragten Architekten Herbert Winkler wurde das Freiburger Büro, dessen Schwerpunkt bei Pflegeheimen liegt, mit der Erstellung eines überarbeiteten Konzeptentwurfs beauftragt.

Die Heimaufsicht beim Landratsamt befinde diesen für grundsätzlich gut, wie Bürgermeister Andreas Wießner erklärte, und auch im Ratsrund zeigte man sich überzeugt von den Ideen, die Huller vortrug.

Zurzeit befinden sich 71 Plätze im Altenheim, davon 18 in Doppelzimmern, verteilt auf unterschiedlich große Wohngruppen. Die Größe der Einzelzimmer liegt derzeit bei 13 bis 18 Quadratmetern. Da in Zukunft ein Einzelzimmer mit Vorraum 16 Quadratmeter groß sein muss mit einer Raumbreite von mindestens 3,20 Metern, würde sich bei einem Umbau der Gegebenheiten die Anzahl der Plätze auf 59 verringern. Ziel seien nun 90 Plätze bei sechs Wohngruppen, verteilt auf die drei Etagen, erläuterte der Architekt.

Der Eingang wird ins Untergeschoss verlegt, mit Sichtverbindung zum ebenfalls dorthin verlagerten Sekretariat und Verbindungsgang zum Nordflügel mit allgemein zugänglichen Aufenthaltsbereichen. Auch weitere Personal- und Umkleideräume würden hierhin verlegt, ebenso wie das (vorgeschriebene) Pflegebad. Eine Lösung für die Unterstellung der Rettungsfahrzeuge müsse noch gefunden werden, so Huller.

An der Südseite würde ein Anbau mit je fünf Plätzen auf allen drei Etagen erstellt. Um auch hier den Vorgaben zu genügen, gebe es hier zwei von den fünf Zimmern jeweils mit Verbindungstür (für Paare) sowie ein rollstuhlgerechtes Zimmer. Der jetzige Eingangsbereich an der Feldbergstraße würde abgerissen, hier ist ein Anbau mit zwei weiteren Zimmern angedacht, die vorhandenen Räume auf der Nordseite würden zu fünf Zimmern umgebaut.

Auch die Aufenthaltsbereiche müssten leicht vergrößert werden, informierte Wolfgang Huller, die Küche nicht, sie ist ausgelegt für 200 Essen. Die Wohngruppen könnten so getrennt betreten werden, das heißt, ohne durch eine andere Wohngruppe zu gehen. Auf jeder Etage des Nordflügels würde ein Doppelzimmer erhalten bleiben, hierfür könne ein Antrag auf befristete Befreiung gestellt werden. So entstünden auf der Nordseite 15 Plätze in 14 Zimmern, auf der Südseite 15 in 15 Zimmern, erklärte der Architekt.

Eine grobe Kostenschätzung des Büros liegt bei rund fünf Millionen Euro brutto. Die Finanzierung der Umbaukosten würde über die Erhöhung des Investitionskostenanteils mitfinanziert. Rechnungsamtsleiter Andreas Klauser nannte hier eine Verdopplung des Betrages, der im Moment bei 11,35 pro Tag liegt. Die Dauer des Planungs- und Bauablaufs schätzte Wolfgang Huller auf rund 35 Monate.

Die Erhöhung des Eigenanteils sei zwar eine bittere Pille, doch sei ein Altenheim für die Region extrem wichtig, auch benötige man ein wirtschaftliches Haus, betonte Jochen Stückler (SPD). Monika Schneider (CDU) fand es sehr positiv, dass der Garten erhalten bleibt. Auch Gerhard Michler (FW) fand das Konzept durchdacht. Hanspeter Steinebrunner (CDU) regte an, über Kurzzeitpflegeplätze nachzudenken. Diese seien jedoch nicht finanzierbar, so Marita Steinebrunner.

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