Todtnau Annäherung an bestimmte Orte

Markgräfler Tagblatt
Elisabeth Thiessen (zweite von links) im Gespräch mit Ausstellungsbesuchern.                                                                                                                 Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Kurhaus Todtnauberg: Ausstellung mit Werken von Elisabeth Thiessen

Todtnauberg (jä). Eine Ausstellung mit dem Titel „Todtnauberg“ ist derzeit im Kurhaus von Todtnauberg zu sehen. Titel der Bilder von Elisabeth Thiessen sind „Rehe im Schnee“, „Kühe im Sonnenuntergang“, „Herde auf dem Berg“ oder „Im Wald“.

Elisabeth Thiessen, diplomierte Künstlerin und Sozialpädagogin, war durch ihren Beruf vor zwei Jahren von Berlin nach Todtnauberg gekommen. Flucht und Zuflucht, Heimat und Geborgenheit sind Themen, die sie beschäftigen und die sie in ihren Bildern verarbeitet.

Elisabeth Thiessen wurde in einer Flüchtlingssiedlung groß, das sei das Gegenteil von Heimat, sagt sie. Sie sei beeindruckt, wie viele Menschen, die sie in Todtnauberg kennengelernt habe, seit Generationen hier lebten und ihre Heimat hätten.

Die Bilder der Ausstellung, Acryl auf Leinwand und eine Collage, zeigen hauptsächlich Tiere, denen Elisabeth Thiessen in Todtnauberg begegnet ist. Die überwiegend in Pastelltönen gehaltenen, oft mehrteiligen Bilder zeigen Rehe, die durch den Wald springen, oder eine Gruppe Hühner, Rinder oder Schweine.

Aber auch das Gedicht von Paul Celan, der zu Gast bei Martin Heidegger in seiner Todtnauberger Hütte war, mit dem Titel „Todtnauberg“ hat sie bildlich verarbeitet. Sie mache Kunst, um sich den Orten anzunähern, und sie recherchiere auch immer, wer sich in den Orten so aufgehalten habe, erklärte die Künstlerin anlässlich der Vernissage am Wochenende. Sie beobachte gerne die Tiere, die Themen seien ihre subjektive Sichtweise, jeder Betrachter habe ja eine andere Wahrnehmung.

Ein Bild fällt bei der Ausstellung thematisch aus dem Rahmen: Es ist eine großformatige Collage von einzelnen und sich in Gruppen verbindenden „Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Figuren“ mit dem Titel „Die Welt dreht sich“. Die Collage entstand vor vielen Jahren in Berlin.

Heute würde sie neu interpretiert „Die Welt ist aus den Fugen“ heißen. Die Collage zeige Geflüchtete im Meer, so die Künstlerin, die auch in er Flüchtlingshilfe aktiv ist. Ortsvorsteher Heribert Wunderle begrüßte die Gäste und betonte, sich zu freuen, dass das Kurhaus in Todtnauberg wieder einmal eine Kunstausstellung beherberge.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist bis 3. Juni von montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

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