Todtnau Auch an die kleinen Dinge denken

Markgräfler Tagblatt

Bürgerversammlung Todtnau 2: Geplantes Hotel in Todtnauberg stößt auf Kritik

Todtnau (vw). In der Bürgerversammlung wurde in der Fragerunde nach der Präsentation von Bürgermeister Andreas Wießner vor allem eines deutlich: Die Bürger wünschen sich, dass auch der Blick für die kleinen Dinge nicht verloren geht.

An den einzelnen Vorhaben gab es auch Kritik. Hans Gelpke etwa war das Hotel in Todtnauberg ein Dorn im Auge. Er machte den Vorschlag, der Hotelier solle das Kurhaus übernehmen und dort sein Hotel bauen. Wießner verneinte dies klar. Gabriele Hettich-Schäfers widersprach dem Argument, dass das Hotel Arbeitsplätze schaffe. Denn die jetzigen Hotelbetriebe in Todtnauberg könnten ihre Stellen nicht besetzen. Auch die Verkehrsbelastung in der Kurhausstraße würde mit dem neuen Hotel zunehmen. Auch Hildegard Pazen zeigte sich als Gegnerin des Hotels. Wenn der Betrieb nicht funktioniere, würde am „Filetstück von Todtnauberg“ eine Bauruine stehen. Sie bat darum, das Verkehrsgutachten zu veröffentlichen. Wießner informierte, dass es zwei Infotermine für die Bürger geben wird. Eduard Behringer machte kritische Anmerkungen zur Bauweise des Hotels, die unpraktisch sei, weil sich die einzelnen Häuser gegenseitig anschauen und beschatten würden.

Thorsten Rudolph, Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH, zeigte sich erstaunt darüber, was in Todtnau alles passieren soll. Zu 70 Prozent lebe man vom Tourismus. Das Angebot eines 4-Sterne-Superior-Hotels in Todtnauberg sei ein Glücksfall. Er hoffe, dass die geplanten Projekte umgesetzt werden.

Christoph Buck sagte als Vorsitzender von drei Vereinen: „Ich habe den Eindruck, man hat den Blick fürs Kleine verloren.“ Sein Wunsch sei, dass die Stadt im Kleinen etwas offener und großzügiger werde, dann könne man sich auch besser an den Großprojekten freuen. Als Beispiele nannte er die Brücke vom Schwimmbad zum Parkplatz, die seit 2014 gesperrt ist und auch den Bachlauf des Schwimmbads, an dessen Betriebskosten sich die Stadt nicht beteiligt.

Auch Christa Bernauer ärgerte sich über den „Schandfleck Brücke“, die nicht nur von Schwimmbadbesuchern genutzt werde. Die Stadt hatte sich bisher geweigert, die Brücke zu sanieren. Wießner informierte, dass die Brücke nun doch in Eigenleistung vom Förderverein mit der Unterstützung der Stadt restauriert wird. Bernauer wünschte sich weiter, dass man in Sachen Parkleitsystem die Lkw-Fahrer bereits in Schönau mit einer roten Ampel auf die Schneekettenpflicht hinweise. Wießner informierte, dass man derzeit dabei sei, von Schönau her Flächen für eine dafür nötige Aufstellspur zu finden.

Auch Hansgeorg Bergmann appellierte an die Stadt die „kleinen Wehwehchen“ der Bürger ernst zu nehmen.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading