Todtnau Auf engagierte Menschen angewiesen

Markgräfler Tagblatt
Die Geehrten auf der Treppe im Todtnauer Rathaus. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Ehrenamtsabend in Todtnau: Auszeichnung für langjährige Vereinsarbeit / Auch Blutspender geehrt

Sie retten, unterhalten, musizieren, tanzen, löschen, organisieren, helfen und tun vieles mehr, die Vereinsmitglieder der 94 Vereine in Todtnau – und die Liste könnte noch länger sein. Über 500 Jahre aktive Vereinsarbeit repräsentierten die 17 Personen, die vergangenen Freitagabend im Gewölbekeller des Todtnauer Rathauses für jeweils 30 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit geehrt wurden.

Todtnau (jä). Bürgermeister Andreas Wießner freute sich, dass dieser Abend nun bereits zum sechsten Mal stattfand und begrüßte besonders herzlich den Todtnauer Ehrenbürger Heinz Zahoransky, der an diesem Abend für seine Vereinstätigkeit im Heimatverein – jetzt Kulturhaus – die Ehrennadel der Stadt Todtnau erhielt. Viele der heute zu Ehrenden seien in mehreren Vereinen tätig und würden die immer neuen Herausforderungen auf sich nehmen, so Wießner. Überalterung und Mitgliederschwund gehörten hierzu, aber auch Zeitmangel oder die Ganztagsschule.

In Deutschland gebe es 580 000 Vereine, 94 davon in Todtnau, informierte das Stadtoberhaupt nicht ohne Stolz. Dies sei eine große Zahl für die vergleichsweise kleine Stadt. Die Vereine seien aus Todtnau nicht wegzudenken. Bis zu sechs oder mehr Stunden pro Woche würden die Ehrenamtlichen leisten, würden sich für die Bevölkerung, die Stadt und die Gesellschaft engagieren.

Wießner war sich sicher, dass es aufgrund der Arbeit der Vereine weniger soziale Schwierigkeiten gibt. „Wir sind in Todtnau auf engagierte Menschen angewiesen, die sich mit Verantwortungsbereitschaft, Kompetenz und Mut für den Verein einsetzen“, sagte der Bürgermeister, der jeden einzelnen persönlich auf die Bühne bat. Er listete dann die jeweiligen Stationen im Verein auf, bevor er – jeweils unter lautstarkem Applaus der Anwesenden – die Ehrennadel der Stadt überreichte. Dieses Engagement sei unbezahlbar, betonte der Rathauschef, und bedankte sich bei allen, die sich neben Beruf, Familie und sonstigen Verpflichtungen für andere einsetzen.

Auch die Ehrung für eine ganz andere Art von Engagement fand an diesem Abend im Gewölbekeller statt. Für die Blutspender, die sich regelmäßig an bestimmten Tagen ein bis zwei Stunden Zeit nehmen, um beim Deutschen Roten Kreuz ihren Lebenssaft für all jene zu spenden, die plötzlich durch Unfall oder Krankheit auf fremdes Blut angewiesen sind. Dies sei eine andere Art der Rettung und Hilfe als die durch Feuerwehr oder Bergwacht, sagte Wießner. Ganz unauffällig und freiwillig setzten sich hier Menschen ein, mit dem Gedanken, anderen zu helfen.

Mit einer Überraschungsehrung endete der offizielle Teil des Ehrenamtsabend, denn Susanne Philipp, Vorsitzende des Vereins der Hundefreunde, erhielt den Sportler-Stein und durfte sich ins Sportlerbuch eintragen. Sie ist zweimalige deutsche Meisterin, und dies war eine „brandaktuelle Meldung“ an diesem Abend, wie Bürgermeister Wießner betonte, denn sie hatte mit ihrem Hund Abby bei den deutschen Meisterschaften im Turnierhundesport in den Disziplinen Gehorsam und Geländelauf jeweils den ersten Platz belegt.

Im Anschluss an die Ehrungen trafen sich alle Gäste im Foyer, um sich bei Getränken und Häppchen auszutauschen.

Ehrungen für 30 Jahre Vereinsarbeit: Frank Lais, Marco Lais, Doris Strütt (Trachtenkapelle Präg), Sonja Asal, Marion Lais, Marita Oberhofer (Trachtengruppe Todtnau), Christian Rotzinger (Bergwacht Todtnauberg), Martin Kiefer, Thomas Weber (Feuerwehr Muggenbrunn), Bernd Schneider (Feuerwehr Todtnauberg), Jürgen Franz (Feuerwehr Todtnau), Susanne Braunsberger, Emil Schiel (Motorradclub Todtnau), Bernd Oberhofer (Männergesangverein Aftersteg), Monika und Bernd Schneider, Heinz Zahoransky (Kulturhaus Todtnau)

Blutspenderehrung: zehn Mal Reiner Kimmig, Marion Sickau; 25 Mal Marianne Falger, Robert Lorenz, André Parg, Björn Steinebrunner, Silvana Strauch; 50 Mal Alfred Berger.

Sportlerehrung: Susanne Philipp (Hundefreundeverein).

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