Und auf jeden Fall keine AfD-Fans hier, wie Deutschmann nach einem Testballon zufrieden notiert: Der startet in Übersee, um dann jedoch zu den deutschen Wurzeln zurückzufahren. „Egal ob wir Deutschen zu Hause bleiben oder auswandern: Wir bringen Elend über die Welt“, lautet nämlich die bittere Bilanz mit Blick auf US-Präsident Donald Trump und dessen Pfälzer Vorfahren: „Es ist unser Genpool, der da aktiv ist“.
Über Kim Jong Un, Friedrich Schiller, Darth Vader und Napoleon Bonaparte mäandert die Performance in bissigen Pointen, mit Hintersinn und gelegentlichen Ausflügen ins Absurde zur Berliner Polit-Szene: Etwa zu AfD-Mann Höcke mit dem für die Position eines „selbst ernannter Reichsmeinungsführers“ doch höchst unpassend-undeutschen Vornamen. Oder zu Angela Merkel, so lange es noch Sinn macht: „Man hat das Gefühl, man muss sich beeilen“, gibt Deutschmann Einblick ins zerrüttete Seelenleben des Kabarettisten: „Es kann jeden Moment vorbei sein.“ Noch aber ist Zeit, um am Beispiel Merkels große Würfe der Weltgeschichte auf ihre Wurzeln zurückzuführen: Merkels „Wir schaffen das“ entpuppt sich da als deutsche Ausgabe von Barack Obamas „Yes we can“ – „und der hat`s von Bob, dem Baumeister.“
Ebenso geschmeidig schlägt Deutschmann die Brücke von den großen Weltreligionen zum privaten Erfahrungsschatz und ebnet dabei die vermeintlich kriegswürdigen Gegensätze zwischen den Religionen mühelos ein: Als einschläfernde Gute-Nacht-Lektüre eigenen sich die heiligen Schriften von Islam und Christentum gleichermaßen („Ich träume Koran und Bibel inzwischen simultan“).
„Wir sehen uns wieder“, verspricht Deutschmann seinem Publikum am Ende eines ausgiebigen Bühnenabends. Bleibt mit Blick auf ein begeistertes Publikum zu hoffen, dass in Zeiten der Ungewissheit zumindest auf diese Ansage Verlass ist.