Todtnau Durchhaltevermögen und Pflichtgefühl

Markgräfler Tagblatt
Harald Ebner mit einem Erinnerungsfoto der Mannschaft von „Spiel ohne Grenzen“. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilar: Harald Ebner aus Todtnau kann heute seinen 80. Geburtstag feiern

Todtnau (jä). Heute feiert der Todtnauer Uhrmacher- und Optikermeister Harald Ebner seinen 80. Geburtstag. Er wurde am 10. Oktober 1939 als jüngstes von vier Kindern in Todtnau geboren. Seine Mutter betrieb in der Fridolin-Wissler-Straße das „Bierhaus“ ganz allein, denn der Vater war im Krieg. Auch Landwirtschaft hatte die Familie früher. 1953 erwarb die Familie das ehemalige Rathaus in der Meinrad-Thoma-Straße, wo sich auch das Uhren-, Schmuck- und Optikergeschäft befand.

Harald Ebner liebte seinen Beruf und war mit Leib und Seele in dem Geschäft tätig, das sein Großvater vor rund 140 Jahren gegründet hatte. Zu seinen Spezialitäten gehörten die Reparaturen von Schwarzwald- und Großuhren. Bis kurz vor seinem 75. Geburtstag war Ebner, der auch schon mal scherzhaft „Juwelen-Harry“ genannt wurde, immer noch im Geschäft anzutreffen.

Doch auch der Sport war immer ein Teil seines Lebens, und so erinnert sich Harald Ebner an einen besonders glücklichen Moment in seinem Leben, nämlich als er mit seiner Mannschaft den internationalen Wettbewerb „Spiel ohne Grenzen“ gewann. 1980 war das, mit der zwölfköpfigen Mannschaft war er in Belgien und Portugal als Trainer erfolgreich.

In diesem Jahr habe er noch mehr Glück gehabt, erinnert sich Ebner, denn er hatte auch Erfolg bei der Gemeinderatswahl in Todtnau. Viele Jahre war Harald Ebner in der Politik tätig und machte so manche Veränderung in der Stadt mit. Zehn Jahre lang war er stellvertretender Bürgermeister in Todtnau, ebenso viele Jahre war er für die CDU im Kreistag aktiv.

Dass Glück und Leid oft beieinander liegen, musste Harald Ebner im letzten Jahr erleben. Der plötzliche Tod seiner zweiten Frau Monika sei eine besonders harte Prüfung in seinem Leben gewesen, sagt Harald Ebner. Auf die Frage nach einem Lebensmotto zögert er nicht lange und nennt Durchhaltevermögen und das Übernehmen von Verantwortung.

Der Blick nach vorn sei ebenso wichtig wie Pflichtgefühl. Er habe 1970 das elterliche Geschäft übernommen, obwohl er auch als Lehrer an der Gewerbeschule in Stuttgart hätte arbeiten können. Eine Aufgabe, die ihn damals durchaus gereizt hätte, erinnert er sich.

Eine große Leidenschaft neben den sportlichen Aktivitäten wie Wandern im Hochgebirge, Skifahren und Handballspielen war für Harald Ebner immer das Segeln. Er, der bei der Marine war, liebte die Reisen mit seinen Freunden, einer eingeschworenen Crew, mit dem Segelschiff auf dem Meer, um England herum oder nach Italien.

Heute seien seine Ausflüge auf kürzere Spazierwege begrenzt. Die Beine schmerzten häufig, es werde eben nichts besser im Alter, sagt der Jubilar, der über dem ehemaligen Geschäft mitten in Todtnau wohnt. Ab und zu gehe er kegeln; seit über 40 Jahren sei er im Kegelclub, der in seinen Anfängen fast ausschließlich die Honoratioren der Stadt als Mitglieder hatte, erinnert sich Ebner schmunzelnd.

Die Familie sei ihm immer wichtig gewesen. Harald Ebner hat auch drei Enkel und einen Urenkel, und so freue er sich sehr, wenn zum Geburtstag seine vier Kinder aus Berlin, Zürich, Koblenz und vom Bodensee mit Familien anreisen.

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