Speyerer Hütte: Skiclub feiert 50-jähriges Bestehen des Neubaus in Aftersteg mit einem Sommerfest
Todtnau-Aftersteg (chs). Es gibt Entscheidungen, die zahlen sich aus fürs Leben. Eine solche hat der Skiclub Speyer (SCS) vor über 50 Jahren getroffen. Am 22. Januar 1969 ersteigerte eine Delegation des Clubs ein Haus in Aftersteg. Es ermöglichte dem Verein eine dauerhafte Übernachtungsmöglichkeit, um für mehrere Tage oder Wochen im Schwarzwald Ski zu fahren.
Die Speyerer konnten sich damals gegen zwei weitere Mitbewerber durchsetzen und bekamen den Zuschlag für 8500 Deutsche Mark (DM). Auf dem Anwesen eingetragen waren Grundschuld und Verfahrenskosten in Höhe von 10 000 DM und weitere Schulden von 6000 DM. Am Sonntag zuvor hatten sich der SCS das Bauernhaus, das auf einer Grundfläche von 1792 Quadratmeter stand, angesehen – allerdings nur von außen, weil der damalige Bewohner, ein Eremit, den Zutritt zum Haus verweigerte.
Baufälliges Anwesen durch Neubau ersetzt
Es stellte sich dann heraus, dass das alte Anwesen so baufällig war, dass der Verein entschied, das Haus abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Im Herbst 1971 konnte der Neubau bezogen werden, am 14. Oktober war die feierliche Einweihung des großen Gebäudes, das aus zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss besteht. Das Selbstversorgerhaus hat 60 Übernachtungsplätze: 30 davon in Zwei- oder Vierbettzimmern im ersten Obergeschoss, die übrigen 30 befinden sich im Matratzenlager im Dachgeschoss. Im Erdgeschoss gibt es eine große Küche und einen großen Aufenthaltsraum mit einer Theke.
Das Haus dient nicht nur als Unterkunft von Speyerer Skifans, die in den nahen Skigebieten Ski alpin, Snowboard oder Langlauf betreiben wollen, auch Jugendgruppen, Vereine, Kirchengruppen oder Privatpersonen mit Freunden können das Haus mieten. Wer das Haus buchen will, wendet sich an die Geschäftsstelle des Skiclubs, vor Ort betreuen Herbert und Conny Straub aus Aftersteg die Gäste.
Am Samstag wurde das 50-jährige Bestehen der „Speyerer Hütte“, die die Bezeichnung „Haus“ allemal verdient hätte, gefeiert. Hinter dem Gebäude gibt es eine große, grüne Freifläche, auf der Bänke aufgestellt waren. Das kulinarische Angebot war reichhaltig: Es gab Steaks und Würstchen, Flammkuchen, Cocktails und – wie für Pfälzer üblich – eine große Auswahl an Weinen. Der Skiclub hatte eine Tombola mit vielen Preisen organisiert und am Abend spielte die Band „Rudolph und die Renntiere“ Rock’n’Roll im Stil der Unterhaltungskapellen der 1950er- und 1960er- Jahre in Deutschland.
Dass Pfälzer Skiclubs hier in der Region eine Hütte haben, ist übrigens nichts Besonderes, betont Peter Stepp, langjähriger Vorsitzender des Skiclubs Speyer, im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Skiclub Ludwigshafen und der Skiclub Neustadt an der Weinstraße haben jeweils eine Skihütte in Feldberg, der Skiclub Frankenthal ein Clubhaus in Fahl. Und der Ski-Club Pirmasens hat sich ein Domizil in den Vogesen gebaut.
