Zwar bieten die Todtnauer Fachhändler „click & collect“ an, das heißt eine Abholung von Waren nach telefonischer oder online-Bestellung, doch sind die Kosten bei geringen Umsätzen hoch. Da aktuell auch der im Todtnauer Ferienland bedeutende Tourismus fehlt, ist zusätzlich die große saisonale Kundschaft ausgefallen. So beklagen Rolf Thoma und Melanie Thoma, Inhaber der Geschäfte Mode Asal und Schoeffel-Lowa, die Bevorzugung der Drogeriemärkte, aber auch der Discounter, die in ihrem Sortiment zusätzlich nicht lebensnotwendige Waren aufgenommen haben.
Schon vor der Pandemie war die finanzielle Situation des Fachhandels, insbesondere durch die online-Konkurrenz, nicht einfach. Nun versagt nach Ansicht von Dirk Nasdala, Inhaber des Sport- und Schuhgeschäfts Lehr, die Politik, weil sie die einzelnen Branchen ungleich behandelt. In Drogeriemärkten mit nicht existenznotwendigen Waren dürfen sich die Kunden drängen, während in Sport- und Modegeschäften allenfalls eine Person eintreten darf, um die bestellte Ware abzuholen. Die Öffnung von Friseursalons und Baumärkten geschieht nach Ansicht von Rolf Thoma auf dem Rücken der anderen Fachgeschäfte. Er befürchtet, dass durch diese einseitigen Lockerungen die Corona-Infektionszahlen wieder ansteigen und ein dritter, harter Lockdown ausgerufen werden wird. So bleibe der Fachhandel auf der Strecke.