Gemeinderat Todtnau: Thema Stadtsanierung III diskutiert / Parkhaus und Wohnflächen im Visier
Ein wichtiges Thema in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag war die Stadtsanierung III, die offiziell zunächst bis Ende 2021 läuft. Bauamtsleiter Klaus Merz erläuterte die einzelnen Ziele.
Von Ulrike Jäger
Todtnau. Für die Umsetzung der Sanierungsziele stehen Zuschussmittel zur Verfügung. Die Sanierung im Bereich Meinrad-Thoma-Straße und Franz-Josef-Faller-Straße wird in zwei Bauabschnitten vorgeschlagen. Auf eine grundlegende Sanierung des Haus des Gastes innerhalb des Sanierungszeitraums soll zunächst verzichtet werden, da noch keine Entscheidung über das zukünftige Gebäudekonzept vorliegt.
Offen seien die künftige Unterbringung oder Verlagerung der Touristinformation und sich dadurch ergebende künftige Nutzungen durch die Musik- und Volkshochschule. Eine denkbare Variante wäre auch die Ergänzung durch ein modernes Jugendzentrum, so Merz. Abhängig von einer künftigen Nutzung müsse auch die Barrierefreiheit bedacht werden.
Diskussionen gab es beim Thema Neubau des Feuerwehrgebäudes beim Busbahnhof. Eine Verlagerung ist wegen Platzmangels am jetzigen Standort notwendig, auch wegen eines möglichen Konfliktpotentials mit dem geplanten Biosphärenbesucherzentrum in direkter Nachbarschaft. Eine Machbarkeitsstudie habe gezeigt, dass das Grundstück am Busbahnhof am geeignetsten ist, so Merz.
Eine Unterbringung von Bergwacht und DRK im selben Gebäude („Rettungszentrum“) sei von den Rettungsinstitutionen gewünscht, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Steinebrunner, der den neuen Standort für perfekt hält. Diese Version soll nach weiteren Planungen und Prüfung der finanziellen Möglichkeiten neu überdacht werden. Gerhard Michler, Fraktionssprecher der Freien Wähler, stimmte gegen den Standort am Busbahnhof, man müsse andere, günstigere Standorte wie den in der Poche prüfen. Dem widersprach CDU-Fraktionssprecher Steffen Lehr, hier sei die vorgeschriebene Hilfsfrist nicht gegeben, außerdem besitze die Stadt dort keine Grundstücke. Die Mehrheit der Ratsmitglieder stimmte für die Verlagerung der Feuerwache zum Busbahnhof.
Für den alten Standort der Feuerwehr neben dem Rathaus müsse eine Folgenutzung gefunden werden, so Merz. Der Standort in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus und zum Biosphärenzentrum sei attraktiv, hier könnten sich Verkauf, Handel oder Dienstleistungen ansiedeln, denkbar wäre auch die Nutzung durch öffentliche Einrichtungen.
Neben der Feuerwehrverlagerung sind die Stärkung der gewerblichen Nutzung und Neustrukturierung im Bereich Busbahnhof weitere Sanierungsziele. Um diese Ziele zu erreichen, seien verschiedene Maßnahmen und eine Überplanung des Gebiets vorzunehmen, so der Bauamtsleiter. Die von der Stadt erworbene Lagerhalle am Busbahnhof soll abgerissen werden, eine Neugestaltung des Busbahnhofes mit barrierefreien Haltestellen und Neubau einer zeitgemäßen WC-Anlage oder alternativ Abbruch oder Modernisierung des alten Busbahnhofkiosks gehörten zu den Zielsetzungen der Stadtsanierung III ebenso wie die Neugestaltung der Parkflächen und eine Verbesserung der Zufahrtssituation.
Dem Abbruch des Gebäudes Metallwerke Todtnau stehe im Moment noch eine „artenschutzrechtliche Situation“ entgegen, wie es Klaus Merz formulierte; es geht um Fledermäuse. Dort könnten dann Wohnraum und Büroflächen entstehen.
Auch der Bau eines Parkhauses auf dem Gelände des Wissler-Bürsten-Fabrikgebäudes sei erklärtes Sanierungsziel, um die Verkehrsbelastung der Innenstadt und am Hasenhorn zu minimieren. Die Abbruchgenehmigung wurde jedoch unter der Voraussetzung erteilt, dass eine Abbruchfreigabe erst mit Vorlage einer Baugenehmigung erfolgen würde, was Gerhard Michler als „Erpressung“ durch das Landratsamt deutete.
