Gasthaus-Sterben treibt Narren um

Verena Wehrle
Jürgen Wehrle, Arndt Sorke, Alexander Wieder, Alfred Bernauer und Gaetano Bertucci (v.l.) begeisterten mit ihrem Stammtisch der Neuwirte. Foto: /Verena Wehrle

Amüsante Visionen, Tanz und Musik präsentieren die Akteure des gut besuchten Todtnauer Besenbinderballs.

„Hollywood wird neidisch auf Todtnau blicken“, versprachen die beiden Neu -Moderatoren Tobias Gutmann und Tobias Moser am Besenbinderball, der unter dem Motto „Gala“ stand. Getreu der Fasnachtskampagne „Drilles Rädle z’ruck, die Welt isch doch vorruckt“, unternahmen die Narren Zeitreisen .

Der Nachtgrab Tom Ruch machte in seiner Büttenrede deutlich, dass er am liebsten das Rad zurückdrehen würde: Vom Kennenlernen mit Instagram und Müsli-Wahn sei es doch in einer Zeit besser gewesen, als der Bachelor noch Rudi Carell hieß. Mit seiner Zeitreise hatte er die Lacher auf seiner Seite. Akrobatisch und spektakulär präsentierten die „Chrüdderwieble“ dann ihren aufwendig einstudierten Tanz in Gala-Kleidern.

Neue Restaurant-Ideen

Die Lachmuskeln beanspruchte der Stammtisch der Todtnauer Neuwirte mit dem Bürgermeister (Alfred Bernauer), der ein Wahl-Lokal eröffnet, indem abseits der Wahl die gestressten Rathäusler versorgt werden. Horst Lichter (Alexander Wieder) plant ein Gourmet-Restaurant, und eine neue XXL-Shisha-Bar soll es in der Pfeffermühle geben. Seitenhiebe gab es auf den Gastgeber des Stammtisches, den Feldberg-Wirt (Arndt Sorke), etwa wegen des undichten Dachs des Gasthauses. Jürgen Wehrle brillierte bei seinem 50. Auftritt auf der Besenbinderball-Bühne als ehemaliger Münzwirt, dessen schwäbische Sparsamkeit er genial rüberbrachte.

Mit zwei Auftritten brachte der Fanfarenzug der Zundelmacher die Halle zum Beben, einmal in Vertretung der Wiedener Bergteufel und beim zweiten Mal mit 1A-Klassikern aus ihrem großen musikalischen Repertoire.

Extremer Sparmodus

In der „Energiesparsprechstunde“ des Zunftrats waren der Bürgermeister (Jürgen Wehrle) und Tanja Lorenz vom Bürgerbüro (Sabrina Augenblick) besonders kreativ. So muss künftig die Feuerwehr ihr Fahrzeug schieben und die Straßenlaternen bleiben aus, da Andreas Klauser und alle weiteren städtischen Rentner als Nachtwächter eingesetzt werden. Den Felssturz-Hang in Geschwend sichert künftig ein Solarpark von Zahoransky. Bucur-Volk – Dauergast im Rathaus – lädt zum „heißen“ Tanzabend, damit die Heizungen ausbleiben können. Während die Beiden Pläne schmieden, friert Mitarbeiter Gerhard Asal auf der Rathaus-Toilette fest. Das Publikum dankte mit großem Gelächter. Die Zunfträte strampelten derweil auf Fahrrädern, damit auch für den Besenbinderball noch ausreichend Energie übrig bleibt.

Der Bürgermeister bedient

In die Zukunft blickten die Schatzgräber und die Besenbinder bei ihrem Programmpunkt „Zur neuen Münz.“ Auch hier war das Gasthaus-Sterben Thema. Conny Wehrle von der AVIA-Tankstelle hat ihren Stammtisch, an dem die Neuigkeiten der Stadt zutage kommen, in die Münz verlagert und als Bedienung den pensionierten Bürgermeister eingestellt. Tim Fritz präsentiert als Weltmeister im Grasskifahren bahnbrechende Ideen wie etwa Downhill auf den Schlaglöchern der Todtnauberger Hohfelsstraße. Großes Gegröle dann beim Auftritt von Tim Dietsche, der als Andy Day auf dem Laufrad mit originalgetreuem Akzent ankündigt, die Pfeffermühle wieder zu öffnen.

Die Blätzlenarren legten zu „Let’s twist again“ eine beeindruckende Performance mit Slapstick aufs Parkett.

Oscars für die Akteure

Die neue Zeremonienmeisterin Carina Franz kann stolz sein auf das unterhaltsame Gala-Programm. Die beiden neuen Moderatoren Tobias Gutmann und Tobias Moser traten in die großen Fußstapfen von Roland „Paule“ Walleser und füllten diese sehr gut aus. Selbstbewusst und mit viel Klasse führten sie durch das kurzweilige dreieinhalbstündige Programm. Den Akteuren verliehen sie – mit Hilfe des Publikums – an diesem Abend jeweils einen Oskar. Noch lange wurde gefeiert und getanzt zur Musik von „QuerBeat“.

Über die Ehrungen an dem Abend berichten wir noch.

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