Todtnau Großauftrag für Impfstoffcontainer

Markgräfler Tagblatt
Mit den Zahoransky-Automatisierungsanlagen können täglich 600 000 Coronavirus-Vials verarbeitet werden. Foto: zVg

Zahoransky: Todtnauer Unternehmen produziert Automatisierungsanlagen für rund 48 Millionen Euro

Todtnau - Nicht nur die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 erfordert Know-how – auch dessen millionenfache Bereitstellung wird eine Herausforderung sein. Die Zahoransky AG in Todtnau hat jetzt in diesem Zusammenhang von einem US-amerikanischen Unternehmen einen Großauftrag in Höhe von 48 Millionen Euro erhalten.

Der Spezialist aus dem Schwarzwald liefert insgesamt elf Automatisierungsanlagen und sechs Entnahmeeinheiten für Impfstoffcontainer (Vials). Die Anlagen werden die Rohlinge der Impfstoffbehälter aus Spritzblasmaschinen entnehmen, eine umfangreiche Qualitätskontrolle durchführen und sie für die spätere Beschichtung und Abfüllung vorbereiten, wie es in einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt.

Stolz, beim Kampf gegen Corona mitzuwirken

Die erste Anlage hat Zahoransky bereits im August installiert. Ulrich Zahoransky, Vorstand des Todtnauer Unternehmens: „Wir sind stolz darauf, aktiv an der Herstellung des so wichtigen Covid-19 Impfstoffs mitwirken zu können.“

Nicht nur die Herstellung von Impfstoffen gegen Covid-19 an sich halte derzeit eine ganze Industrie in Atem, sondern auch die nachfolgende Logistik: Damit die millionenfache Herstellung und zügige Verteilung der Präparate sofort nach der Zulassung reibungslos erfolgen kann, bringen die forschenden Unternehmen jetzt schon ihre Abfüllanlagen in Startposition.

Mit seiner vielschichtigen Expertise tritt Zahoransky an, um den anspruchsvollen Abfüllvorgang in speziell beschichtete Kunststoffampullen in Rekordzeit zu automatisieren. Die bestellten Anlagen dienen einerseits zur Vorbereitung der Ampullenrohlinge für eine Nanobeschichtung mit Siliziumdioxid, andererseits zur Entnahme einzelner Vials aus der Spritzblasmaschine zur manuellen Qualitätskontrolle. Damit im Fertigungsprozess sowohl eine durchgängige Automatisierung als auch Qualität gewährleistet ist, werden insgesamt 120 Kameras und 53 Roboter verbaut.

Speziell beschichtete Impfstoffbehälter nötig

Sobald die Anlagen vollständig montiert und in Betrieb genommen sind, können 600 000 Vials pro Tag verarbeitet werden.

Herkömmliche Glasampullen sind für Covid-19 Impfstoffe eher ungeeignet, weil die Präparate mit den Schwermetallanteilen der gehärteten Glasbehälter reagieren und zersetzt werden. Um ihre Lagerfähigkeit um Monate zu verlängern und gleichzeitig die Bruchsicherheit zu erhöhen, werden die Covid-19-Impfstoffe in speziell beschichtete Kunststoffbehälter abgefüllt.

Ulrich Zahoransky: „Der Umgang mit den Kunststoffbehältern für sensible Impfstoffe ist nicht trivial. Hier konnten wir jedoch mit unserer langjährigen Erfahrung bei der Integration unserer Anlagen in die Fertigung des Kunden sowie Qualität ‚made in Germany‘ überzeugen.“

Ulrich Zahoransky weiter: „Bei diesem Projekt waren wir in vielfacher Hinsicht gefordert: Zunächst galt es, die bestehenden Spritzblasmaschinen des Kunden einzubinden.

Lückenlose Dokumentation

Außerdem muss die Herstellung jedes einzelnen Dosisbehälters lückenlos dokumentiert werden, damit wirklich alle jederzeit zweifelsfrei zurückverfolgt werden können. Dies geschieht durch Laserbeschriftung und deren Einbindung ins MES-System – das ist die technische Produktionssteuerung. Dazu kam die durchgängige Kamerakontrolle mit speziell entwickelten Algorithmen nur für diese Anwendung.“

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