Todtnau Harsche Kritik am Bebauungsplan „Unter dem Rain“

Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Todtnau: Geplanter neuer Wohnraum in Geschwend ruft Bürger auf den Plan

Todtnau (vw). Eine etwas längere Diskussion löste am vergangenen Donnerstag im Gemeinderat das Thema Bebauungsplan „Unter dem Rain“ in Geschwend“ aus. Einige Bürger äußerten sich zu Beginn der Sitzung mit Fragen und Bedenken.

Der 1995 aufgestellte Bebauungsplan soll erweitert und geändert werden. Die festgesetzte Grünfläche stellte der Eigentümer damals noch nicht zur Bebauung zur Verfügung, befürwortet diese jedoch heute. Mit dem Bebauungsplan wolle man zum einen die Inanspruchnahme neuer Flächen im Außenbereich reduzieren und auf der anderen Seite der großen Nachfrage nach Wohnraum in Todtnau entgegenkommen. Dafür seien Flächen im Innenbereich bevorzugt zu behandeln. Darüber hinaus soll eine Nachverdichtung der bereits bebauten Bereiche erfolgen, zählte Stefan Läufer vom beauftragen Büro fsp.stadtplanung einige Ziele auf. Auch die Aufteilung in Wohngebiet, Dorfgebiet, Mischgebiet und Gewerbegebiet erfolgt teilweise neu. Georg Kunz vom Büro Kunz GaLaPlan stellte die artenschutzrechtliche Einschätzung vor.

Die Stadt hatte im Oktober eine Bürgerinformation durchgeführt, woraufhin aufgrund von Anregungen der Bürger bereits Änderungen vorgenommen wurden. So wurden Baufenster größer festgesetzt. Im allgemeinen Wohngebiet sind die Grundstücke kleiner und somit auch die Baufenster.

Dennoch trugen am Donnerstag einige Bürger ihre Bedenken vor. Ihre große Verärgerung war zu spüren, über die Verdichtung, aber auch über das rasante Tempo, das die Stadt vorlege. Landwirt Martin Falger etwa erwartet erhebliche betriebliche Einschränkungen durch die geplanten Baufenster. Er wünsche sich, dass das dörfliche Mischgebiet mit den zwei landwirtschaftlichen Betrieben aus dem Bebauungsplan genommen werde. Der Abstand zu landwirtschaftlichen Betrieben zur geplanten Wohnbebauung betrage nicht einmal 50 Meter, gab er dem Gemeinderat im Hinblick auf Lärm- und Geruchsbelästigungen zu bedenken. Martin Falger meinte, der Dorffrieden sei ohne Bebauungsplan wahrscheinlicher. Auch sein Vater Dietmar Falger ärgerte sich und schlug eine objektbezogene Bebauung vor.

Hubert Schätzle (CDU) meinte, dass die Besitzer und Eigentümer der Flächen vorher hätten gehört werden sollen. Läufer betonte daraufhin die großen Spielräume im Bebauungsplan und das große Maß an Gerechtigkeit. Manfred Eckert (CDU) wiederholte die Bedenken der Bürger zu Lärm und Geruch durch Gewerbe. Das Nebeneinander von verschiedenen Gebieten habe es bereits zuvor gegeben, konterte Läufer, und Einschränkungen durch Wohngebiete für die Landwirtschaft seien nicht gegeben. Von der Idee, die Zulässigkeit zum Prägbach zu schaffen, habe man nicht abgelassen. So führt laut Plan ein Weg über ein privates Grundstück zum Bach, umgeben von Grünfläche. Sven Behringer erkundigte sich danach. Die Grünfläche sei eine ökologische Notwendigkeit und gleichzeitig eine Abgrenzung zwischen Wohn- und Gewerbegebiet, der Weg schaffe das Geh- und Fahrrecht zu Gunsten der Gewässerbewirtschaftung, so die Erläuterung von Läufer.

Der Entwurf soll bis 9. Februar in die Offenlage, so dass Bürger bis dahin weiter Stellung nehmen können. Im schnellsten Fall werde der Satzungsbeschluss dann im März erfolgen. Der Billigung des Entwurfs und dessen Offenlegung stimmten die Räte mit einer Gegenstimme zu.

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