Als das Landesamt für Geologie dann am 23. Oktober im Todtnauer Rathaus seine Untersuchungsergebnisse vorgestellt hatte (inklusive des Hinweises auf zwei besonders dringliche Einzelsicherungsmaßnahmen), leitete der Bürgermeister direkt im Anschluss aufgrund der Gefährdungssituation die Evakuierung der Anwohner der Gisibodenstraße ein. „Das war eine prompte und absolut richtige Reaktion“, so Ruchs Bewertung.
Bei den Untersuchungen sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass es an dem Hang neun Bereiche gibt, in denen größere Felsbrocken abgehen könnten, erklärte Ruch. Nach den beiden Sofortmaßnahmen würden die weiteren Punkte im kommenden Jahr bearbeitet und mit langlebigen, stabilen Netzen gesichert.
Schutzzaun soll rund vier Meter hoch werden
Dazu komme die Notwendigkeit eines „passiven Schutzes“ gegen „diffuse Steinschlag- und Felssturzgefährdung“ mittels eines Hochenergiezauns entlang der Gisibodenstraße. Diese Konstruktion müsse rund vier Meter hoch sein und benötige aufgrund ihres dynamischen Charakters eine gewisse Fläche. Denn Hochenergiezäune nehmen potenziell abgehende Felsbrocken federnd auf und wandeln die entstehende Energie um, wie Ruch erklärte.
Ob es im Zuge der weiteren Arbeiten erneut zu Evakuierungen von Anwohnern kommen wird, konnte Clemens Ruch noch nicht abschließend sagen, wollte dies aber nicht ausschließen. Klar sei, dass die Einzelsicherungsmaßnahmen und die Erstellung des Schutzzauns parallel erfolgen müssten.
Frank Baumann von der mit den Sofortmaßnahmen betrauten Firma Sachtleben teilte mit, dass die aktuellen Maßnahmen bislang gut funktionieren. Man berichte täglich ans Rathaus über den Fortschritt der Sicherungsarbeiten. Noch sei es zu früh, darüber zu spekulieren, wann einzelne Häuser wieder bezugsfähig sein werden, aber bis zum Mittwoch kommender Woche könne man voraussichtlich mehr dazu sagen, so Baumann. Aktuell sind von den ursprünglich über 70 evakuierten Bürgern noch 46 nicht in ihre Häuser zurückgekehrt.