Todtnau Hoffnungsschimmer für die Ärmsten der Armen

Markgräfler Tagblatt
Zwischen Kisten saßen die Gäste des Frühlingsfests, die sich in der H.f.O.-Halle durch den informativen Bericht von Ursula Honeck ein Bild über die Lage der Bevölkerung in Rumänien machen konnten.                                           Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

Hilfe für Osteuropa: Beim Frühlingsfest berichtete Ursula Honeck vom großen Transport nach Rumänien

Todtnau (vw). Beim Frühlingsfest des Vereins „Hilfe für Osteuropa“ in dessen Lagerhalle war am Sonntag jede Menge los. Umgeben von an den Wänden gestapelten Hilfsgütern, genossen die Gäste ein leckeres Steak und die Musik von Walter Walleser.

Besonders interessant war die Bilderschau der Vorsitzenden Ursula Honeck zum letzten Hilfstransport nach Rumänien. 24 Tonnen Hilfsgüter brachten die zwei Trucks Anfang Mai nach Pietra Neamt, eine Stadt umgeben von den Ausläufern der Ostkarpaten.

Die zwei Lastwagen mit jeweils zwei Fahrern fuhren nachts um eins los und bis zur Grenze durch, wo die Fahrer übernachteten. Für den Begleitbus mit fünf Helfern ging es morgens um sechs auf die Strecke.

Am Ziel angekommen, hievten die Helfer die schweren Pakete per Hand ganz ohne Stapler in das neue Lager – bei der Hitze sei dies keine leichte Arbeit gewesen, hieß es. Schwere Spendengüter, wie etwa ein Pflegebett, mussten abgeladen werden.

Die Freude bei der Patientin, als diese ihr Bett bekam, sei unheimlich groß gewesen, so Honeck. „Sie hätte sich gar nicht träumen lassen, mal so gut zu schlafen“. Allein acht Tonnen Kindernahrungsmittel wurden an Kindergärten und Heime verteilt. Ursula Honeck und ihr Helferteam vom Begleitbus waren zehn Tage vor Ort und haben die vielen Patenfamilien besucht und die Patenpakete und Gelder übergeben. Bei diesen Bildern wurde dann richtig deutlich, dass der Verein Hilfe gibt, wo Hilfe dringend benötigt wird.

Tragische Familienschicksale berühren

Ursula Honeck berichtete von tragischen Familienschicksalen, oft fehlt der Vater, die Mutter oder auch beide Elternteile. So muss etwa eine 14-Jährige ihre kleinen Geschwister selbst großziehen. Vielen Familien wird durch den Verein geholfen, so auch einem herzkranken Kind, dessen Operation sehr teuer wird. Sogar eine Kuh wurde einer Familie gebracht, damit die sechs Kinder Milch zum Trinken haben.

Viele behinderte Menschen kamen von weit her ins Lager, wo sie vom Verein neue Rollstühle bekamen. „Sie waren glücklich ohne Ende, hätten sich aber nie getraut zu fragen“, erklärte Honeck die Bescheidenheit der Menschen dort.

Die Bilder – vor allem von den Häusern auf dem Land - machten die fatalen Zustände in Rumänien deutlich – solche, die man sich hier nicht vorstellen kann. Ohne Dusche und Toilette im kleinen Häuschen leben die Menschen dort, oft arme alte Frauen, deren Enkel ihnen das letzte Geld wegnehmen. Oft gibt der Verein den zuständigen Pfarrern das Geld, damit dieses nicht wegkommt. Die Menschen müssen mit 25 Euro im Monat auskommen. „Ich hätte nicht gedacht, dass Menschen einen so weiten Weg auf sich nehmen, um uns zu helfen“, hatte eine arme Frau vor Freude gesagt.

„Die alten Leute sind dort verloren“, sagte Honeck klar, als sie die berührenden Bilder zeigte. Viele der jungen Frauen in Rumänien haben keine Zähne mehr, weil sie zu wenig Vitamine in der Schwangerschaft bekommen haben.

Die Freude über die Hilfe sei bei allen immer riesengroß gewesen, vor allem bei den Kindern.

„Die ganze Arbeit lohnt sich, wenn man in solche strahlenden Kinderaugen schaut“, sagte Ursula Honeck sehr gerührt. Die Helfer seien ein Hoffnungsschimmer in der schlimmen Situation, die in diesem Land herrsche.

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