Todtnau Hotelbau wird weiter verfolgt

Verena Wehrle
Der Änderung des Flächennutzungsplans sowie der Fortführung des Bebauungsplanverfahrens für den geplanten Hotelbau in Todtnauberg stimmte der Gemeinderat mehrheitlich zu. Foto: Archiv

Hotelprojekt Todtnauberg: Gemeinderat segnet Bebauungsplanentwurf für die Radschertstraße ab.

Todtnau - Als die Änderung des Flächennutzungsplans und die Billigung des Bebauungsplanentwurfs für die Obere Radschertstraße am Donnerstag im Gemeinderat Todtnau an der Reihe waren, hörten die rund 80 erschienenen Bürger besonders aufmerksam zu. Der Ortschaftsrat Todtnauberg saß zu diesem Punkt mit am Tisch. Am Ende stimmte der Gemeinderat für die Billigung des Entwurfs, der Ortschaftsrat nicht.

Der Entwurf wird nun ein weiteres Mal der Öffentlichkeit vorgelegt. Planer Till Fleischer machte deutlich, dass man noch mitten im Verfahren sei und an diesem Abend noch nichts entschieden werde. Er informierte über die abgeprüften Alternativflächen, die alle nicht mehr Gegenstand des Verfahrens seien. In der über fünf Hektar großen Fläche des Bebauungsplans nehme das Hotel mit einem Hektar nur einen kleinen Teil ein. Aus städtebaulicher Sicht sei der Standort mit der Bündelung von mehreren Angeboten und der schon vorhandenen Infrastruktur prädestiniert für das Vorhaben, so Fleischer. Von keiner Behörde habe es grundlegende Bedenken zum Projekt gegeben. Lediglich die Anzahl von 299 Betten sei einzuhalten, ein Ausgleichskonzept für den Naturschutz sei zu erstellen und eine Waldumwandlung müsse erfolgen.

Elf Gebäude, an alte Schwarzwaldbauform angelehnt, davon drei miteinander verbundene viergeschossige Gebäude sollen entstehen, alle anderen sind dreigeschossig. Die Firsthöhe soll zwischen 15 und 18 Meter betragen.

Thema Naturschutz

Fachplaner Georg Kunz informierte über die Naturschutzbelange. Der Hotelbereich liege vollständig im FFH-Gebiet. Die Aussage von BI-Vertreter Bernhard Gnädinger, dass das Projekt nicht realisiert werden könne, wenn ein Alternativstandort vorhanden wäre, sei nicht richtig. Dies sei nur der Fall, wenn erhebliche Beeinträchtigungen für das FFH- und Vogelschutzgebiet vorliegen – und dem sei nicht so, wie das Landratsamt und das Regierungspräsidium bestätigt hätten. Eine Bebauung nördlich des Gehwegs sei ausgeschlossen, da hier ein Biotop sei.

Auch der Artenschutz wurde umfangreich geprüft. Mit den Waldeidechsen lebe dort eine besonders geschützte Tierart, für die man während der Bauzeit einen Reptilienschutzzaun errichten müsse. Die Amphibien kommen nur dort vor, wo keine baulichen Maßnahmen vorgesehen seien. Und auch für die 29 Vogel- und drei Fledermausarten müssten keine besonderen Maßnahmen getroffen werden.

Thema Verkehr

Die Besonderheit im Plangebiet sei, dass es zwei FFH-Lebensräume im Bereich unterhalb der Hotelfläche gebe, die tabu seien und besonders gepflegt werden müssten.

Wenn der Parkplatz belegt sei, gehe man von 800 täglichen Fahrten aus, das Hotel selbst würde jedoch nur 335 Fahrten verursachen, hieß es. Der maximale Lärmpegel, der entstehen könne, würde die Lärmgrenzwerte nicht überschreiten.

Gemeinderat Thomas Baur wünschte sich eine Dachneigung von 45 Grad (statt 50) und eine Firsthöhe von 13 statt 15 Metern und 15 bei den Häusern mit geplanten 18 Metern Firsthöhe. Kunz sagte, dass man eine genehmigungsfähige Planung brauche und im weiteren Verfahren über die Höhe jedes einzelnen Gebäudes bestimmen könne. Die Firsthöhe sorgte für längere Diskussionen.

Zur Abstimmung wurde noch die Festlegung der Firstrichtung hinzugenommen sowie eine klare Festlegung der Bewohnung ohne Ferienwohnungen.

Zuerst stimmte der Ortschaftsrat, dann der Gemeinderat ab. Der Änderung des Flächennutzungsplans sowie der Fortführung des Bebauungsplanverfahrens stimmten drei Ortschaftsräte zu, drei stimmten dagegen (Patt-Situation). Im Gemeinderat gab es jeweils zwölf Pro- und drei Contra-Stimmen.

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