Todtnau „Ich bin ein Vollblut-Todtnauer“

Markgräfler Tagblatt
Gnani Raj Lazar ist wieder für einige Wochen an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt. Foto: Christoph Schennen Foto: Markgräfler Tagblatt

Katholische Kirche: Gnani Raj Lazar fungiert als „Ferienpfarrer“ im oberen Wiesental

Von Christoph Schennen

Todtnau. Die katholische Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental wird derzeit von einem anderen Pfarrer geleitet. Gnani Raj Lazar vertritt bis Mitte September Pfarrer Helmut Loeffler. Lazar ist in Schönau und Todtnau kein Unbekannter, er wirkte dort bereits als Vikar.

In Indien übt er eine ganz andere Tätigkeit aus als hierzulande. Er ist Herausgeber zweier Magazine namens „Nam Vazhu“ und „Kalvi Surangam“. Letzteres richtet sich an Kinder und präsentiert auf circa 70 Seiten Artikel über Naturwissenschaften, Politik, Gesellschaft und Gesundheit auf Tamil und Englisch. „Nam Vazhu“ (übersetzt heißt das „Unser Leben“) widmet sich laut Lazar hauptsächlich politischen und religiösen Themen und verzichtet auf eine Übersetzung ins Englische.

In einer der diesjährigen Ausgaben des Magazins dankt das indische Erzbistum Chennai-Meliapor der Stiftung „Kirche in Not“ für die Finanzierung eines Pkws für die Gemeindearbeit. „Die deutschen Christen haben uns viel geholfen und 13 000 Euro für das Auto gespendet“, so Lazar voller Dankbarkeit.

In Indien leitet Gnani Raj Lazar ein zehnköpfiges Team, das die Nachrichten für die Gemeindemitglieder zusammenstellt. Es sei eine anstrengende Arbeit, Autoren für die Publikationen zu finden und die Hefte herauszugeben, berichtet der junge katholische Priester.

Er überreichte Papst Franziskus seine Bücher

Besonders stolz ist Lazar auf seine Begegnung mit Papst Franziskus in Rom, wo er ihm einen Rosenkranz umhängen und ihm eine Übersetzung eines Interviews mit dem Papst ins Tamilische und weitere seiner Bücher überreichen konnte.

Lazar ist ein Tausendsassa. Er habe einen Masterabschluss in Journalismus gemacht, außerdem einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaft und zudem katholische Theologie und Philosophie im Priesterseminar in Chennai studiert, sagt der Inder. 2005 wurde er im Bundesstaat Tamil Nadu zum Priester geweiht. Er war zwei Jahre auf Mission in Pune, arbeitete dann fünf Jahre als Redakteur des katholischen Wochenmagazins „Nam Vazhvu“, ehe er im Sprachenkolleg in Freiburg ein Jahr lang Deutsch lernte.

Im März 2013 kam er dann für eineinhalb Jahre als Vikar in die katholische Seelsorgeeinheit Malsch und von dort im September 2014 in die Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental, wo er bis Juni 2017 blieb.

Nun ist er wieder zurück. „Ich bin ein Vollblut-Todtnauer“, sagt der Inder, der von den Gemeindemitgliedern zu den Gottesdiensten gefahren wird. Bis 2023 will er noch die beiden indischen Magazine herausgeben und dann wieder nach Deutschland zurückkehren, um in der Erzdiözese Freiburg als Priester zu arbeiten.

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