Todtnau Ideensammlung für die Zukunft

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Beliebt sind die Wanderungen des Schwarzwaldvereins Todtnau. Foto: Ulrike Jäger

Außerordentliche Versammlung: Schwarzwaldverein Todtnau hofft auf Blutauffrischung.

Todtnau - Wohin wandert der Todtnauer Schwarzwaldverein? Die Frage um den Fortbestand der Ortsgruppe war Anlass für eine außerordentliche Mitgliederversammlung, zu der Vorsitzender Hans Herdrich am vergangenen Donnerstag eingeladen hatte.

Dies sei das erste Mal in 37 Jahren, dass eine solche Sondersitzung einberufen wurde, informierte Herdrich. Doch die Sorge um den Fortbestand und die Frage nach Nachwuchs in verantwortlichen Positionen waren Grund genug, dass der Ortsverein noch vor der Generalversammlung im Frühjahr 2019 zusammenkommen sollte, um die Lage zu besprechen.

Alter und Gesundheit sind die Hauptgründe, warum Hans Herdrich, Schriftführer Werner Hertkorn und Wanderführer José Lozano ihre Ämter gern auf jüngere Schultern verteilt sehen würden. Zwar noch jung, aber zeitlich zu sehr eingespannt, wird auch Wegewart Christoph Stamm sein Amt bei den nächsten Wahlen zur Verfügung stellen, ebenso wie die stellvertretende Vorsitzende Brigitte Haas.

Sie alle stellten in der mit rund 30 Mitgliedern gut besuchten Versammlung im Gasthaus „Santorini“ kurz ihre Aufgaben vor. Kassierer Walter Marquardt betonte, dass der Verein sehr intakt sei und auf gesunden Füßen stehe. Der Schatzmeister würde für eine weitere Periode zur Verfügung stehen, doch dann müsse ein Nachfolger gefunden werden. Auch Barbara Schweizer, verantwortlich für die beliebten Donnerstagswanderungen, signalisierte, noch einmal weiterzumachen. Werner Ebser, seit zwölf Jahren Naturschutzwart, erklärte, dass ihm seine Aufgaben sehr am Herzen liegen, weswegen er auch für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehe.

Werner Hertkorn, Schriftführer seit 1966, betonte, dass er „verwurzelt und verwachsen“ sei mit dem Verein, doch mit 77 Jahren nun gern das Amt in jüngere Hände geben wolle. Auch Vorsitzender Hans Herdrich hat bereits dreimal seine Amtszeit verlängert und wünscht sich sehr, dass endlich frisches Blut in die Vorstandsämter kommt. Wanderführer José Lozano hat für die nächste Saison wieder ein Programm mit schönen Wanderungen zusammengestellt, die immer sehr beliebt sind und viele Wanderfreunde anziehen. Doch auch er bedauert, dass zwar oft auch Jüngere mitwandern, diese aber keine Verantwortung im Verein übernehmen wollten. Allerdings will er sich für eine weitere (kürzere) Amtszeit nochmals zur Verfügung stellen.

Wie Bezirksvorsitzender Rudi Maier erklärte, müssten die Vorstandsmitglieder nicht unbedingt Mitglied im Schwarzwaldverein sein. Er schlug auch vor, die Vorstandsarbeit auf mehrere Schultern zu verteilen.

Hans Herdrich zeigte sich sehr enttäuscht, dass nach einem Anschreiben an 150 Beherbergungsbetriebe nur zwei Rückmeldungen kamen. „Für wen machen wir das denn? Doch für die wanderfreudigen Gäste, also auch für die Betriebe, die mit Tourismus zu tun haben“, erklärte er. Doch diese würden sich nicht einbringen, seien auch nicht Mitglied; das sei sehr demotivierend, brachte Herdrich seine Enttäuschung über dieses mangelnde Engagement zum Ausdruck.

Bürgermeister Andreas Wießner betonte, dass gerade das Wandern immer mehr auch jüngere Menschen begeistere und schlug vor, neue Ziele zu definieren und mögliche Wege in die Zukunft zu suchen. Dies soll nun in Form einer Ideensammlung, zu der die Mitglieder eingeladen sind, Anfang des nächsten Jahres stattfinden. Für die Arbeit der Wegewarte sicherte der Bürgermeister Unterstützung seitens der Stadt zu. Claudia Steinhardt von der Hochschwarzwald Tourismus GmbH will von dieser Seite Impulse einbringen.

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