Todtnau Jährlich 20 Prozent mehr Gäste

Markgräfler Tagblatt

Tourismus: Matthias und Andreas Bender stellen ihr Sesselbahnprojekt vor

Matthias Schneider und seine Schwester Andrea Brender haben bei einem Informationsabend im Todtnauberger Kurhaus das Betriebsprojekt „Vierersesselbahn“ am Todtnauberger Stübenwasenlift vorgestellt.

Von Ulrike Jäger

Todtnau-Todtnauberg. Schneider erklärte kurz die Hintergründe zu diesem Projekt, zu dem es im Juli 2013 erste Vorgespräche mit Behördenvertretern von Regierungspräsidium und Landratsamt gab. Nach Vorortterminen im Januar 2017 mit Besichtigung des Skigebietes und Besprechung des Projektes wurde klar, dass eine zunächst geplante Berggastronomie nicht genehmigungsfähig sei.

Ein erneuter Behördentermin mit neuem Konzept für eine Sommerattraktion fand im Frühjahr 2018 statt. Hier signalisierten die Behördenvertreter, dass dieses so genehmigungsfähig wäre. Eine Bewilligung liege bis jetzt jedoch noch nicht vor, informierte Matthias Schneider.

Das Projekt solle eine langfristige Sicherung des Betriebes und eine Entwicklung für die Zukunft darstellen, erklärte Schneider. Es sollen die erforderlichen Umsätze gesichert und eine attraktive und wirtschaftliche Gestaltung der Liftanlagen für alle Generationen geboten werden.

Ein teurer Maschinenpark und technische Anlagen (Gebäude, Pistengeräte, Bergsee, Beschneiung, Ticketsystem, Pistensicherheitseinrichtungen) müssten für 90 bis 100 Betriebstage im Winter vorgehalten werden, und der Liftbetrieb sei derzeit zu 100 Prozent wetter- und winterabhängig. Außerdem sei Saisonpersonal nur für den Winter sehr schwer zu bekommen, so Schneider. Ziele im Winter seien unter anderem die Verbesserung des Komforts für die Skifahrer, die Erhöhung der Beförderungskapazität, da es an den Wochenenden oft zu sehr langen Wartezeiten komme, die Erhöhung der Sicherheit für Skifahrer (die bisherige Schleppspur vor allem im oberen Teilstück ist sehr steil), die Erstellung einer kinder- und familienfreundlichen Anlage durch Hubtisch am Einstiegsförderband und die Erstellung einer zeitgerechten Anlage.

In anderen Regionen (wie im Alpenraum, im Allgäu oder im Sauerland) seien Sesselbahnen Standard, informierte Schneider.

Die Anlage des Vierersessellifts würde genau auf der bestehenden Schlepplifttrasse entstehen, im Winter habe er 103 Sessel (Fahrzeit sechs Minuten für die Bergfahrt), im Sommer werden rund 70 Prozent der Sessel aufgehängt (Fahrzeit zwölf Minuten).

Gipfellift soll um 10 Meter verlängert werden

Die Skiliftbetreiber rechnen mit rund 20 Prozent mehr Gästen. Der Gipfellift würde um 100 Meter nach unten verlängert, so dass vom Ausstieg der Sesselbahn eine leichte Abfahrt zum Gipfellift zu fahren ist.

Im Sommer verspricht sich Matthias Schneider eine Stabilisierung und Aufwertung des Sommertourismus im Ort. Die Arbeitsplätze wären als Ganzjahresstellen attraktiver. Konstante und sichere Betriebsergebnisse durch Nutzung der Sommersaison mit Seilbahn, Gastronomie und „Mountaincart“ erhoffen sich die Liftbetreiber. Anforderungen an dieses zusätzliche Angebot sollten eine Attraktion für Familien und Jedermann sein, die nicht schon in unmittelbarer Umgebung vorhanden ist und ohne größere Baumaßnahmen auf weitestgehend schon bestehenden Wegen angeboten werden kann.

Das „Mountaincart“ wird mit dem Sessellift nach oben transportiert, die Talfahrt dauere rund zwölf Minuten für drei Kilometer auf bestehenden Forst- und Wiesenwegen. Für das neue Sommerkonzept wurde von Behördenvertretern signalisiert, dass dies genehmigungsfähig sein könnte, so Schneider.

Neues Gastrogebäude

Das bestehende Gebäude an der Talstation des Stübenwasenlifts soll laut Plänen zukünftig als reines Betriebsgebäude genutzt werden, die bisherige Gastronomie wird zu Verleihstation und Shop für Sommernutzung umgebaut und die Sozialräume, Toilettenanlagen, die Kasse, die Garage des Pistenbullys und Pump- und Kompressorstation für die Beschneiung genutzt.

Ein neues, zeitgemäßes Gastrogebäude mit Hüttencharakter und Terrasse könnte im Winter als Selbstbedienungsrestaurant, im Sommer als öffentliches Gasthaus dienen, wie Andrea Brender ausführte. Gezeigt wurde ein Modell eines Holzgebäudes, bei dem bei schönem Wetter das Dach aufgeschoben werden kann.

Auch ein Kinderspielplatz könne hier erstellt werden, so Andrea Brender. Eine Erweiterung des bestehenden Parkplatzes an der Straße mit Wendemöglichkeit für Fahrzeuge ist ebenso geplant, mit Wendeschleife für große Fahrzeuge (Rettungsfahrzeug, Busse). Die Pläne hierzu seien bereits vorhanden und im Jahr 2013 mit dem Landratsamt abgeklärt, erklärte Schneider.

Die Plätze würden an dieser Stelle von 28 auf 43 erhöht, auch die anderen vorhandenen Parkplätze würden bergwärts erweitert. Die besonderen Erfordernisse bezüglich der von der Wasserwirtschaft geforderten Bachoffenlegung (die bestehende Verdolung bleibt bestehen für Hochwasser und Unwetter) erläuterte Landschaftsplaner Georg Kunz, dem Matthias Schneider sehr für die Unterstützung dankte. Der Parkplatz sei eine planerische Herausforderung gewesen, so Kunz. Matthias Schneider und Andrea Brender sind die Kinder von Skipionier Gusti Schneider, der 1961 den Kapellenlift und 1964 den Stübenwasenlift gebaut hat.

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