Todtnau Kulturlandschaft pflegen

Markgräfler Tagblatt
Die Landwirtschafts-Azubis bei der Begehung einer Bergwiese.Foto: Sebastian Schröder-Esch/Naturpark Südschwarzwald Foto: Markgräfler Tagblatt

Wettbewerb: Schüler-Wiesenmeisterschaft im Naturpark Südschwarzwald

Bei der vierten Schüler-Wiesenmeisterschaft haben 19 Auszubildende zu Landwirtin beziehungsweise Landwirt im ersten Lehrjahr der Edith-Stein-Schule in Freiburg Wiesen und Weiden begutachtet und das Prinzip der Wiesenmeisterschaft erfolgreich an Flächen erprobt.

Oberes Wiesental. Bereits seit 2013 richtet der Naturpark Südschwarzwald in Kooperation mit dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) alljährlich Wiesenmeisterschaften aus.

Bei der Wiesenmeisterschaft werden Wiesen und Weiden prämiert, die nicht nur aus ökologischer Sicht wertvoll sind, sondern die sich insbesondere auch für die landwirtschaftliche Nutzung eignen. Neben der Artenvielfalt an Pflanzen werden daher auch der Futterertrag und die Futterqualität für das Vieh bewertet. Weiteres Kriterium ist die Eignung der Wiesen für Honigbienen und andere Bestäuberinsekten. Mit diesem Projekt soll auf die Verdienste der Berglandwirtinnen und ‑-landwirte aufmerksam gemacht werden, die mit ihrer Arbeit die Schwarzwälder Kulturlandschaft pflegen.

Zusätzlich zur Wiesenmeisterschaft, bei der eine Fachjury die Wiesen beurteilt, hat der Naturpark Südschwarzwald wieder eine Schüler-Wiesenmeisterschaft organisiert. Hierzu haben junge Landwirtinnen und Landwirte in Ausbildung zwei der zum Wettbewerb gemeldeten Flächen begutachtet und dabei die Erfassungsmethodik der Wiesenmeisterschaft kennengelernt und erprobt.

Landwirt Hanspeter Wehinger aus Döggingen erklärte sich bereit, dass die Auszubildenden eine seiner Grünlandflächen untersuchen. Auch eine von Ewald Grieshaber bewirtschaftete Fläche wurde von den Auszubildenden besucht. Begleitet wurden sie von den Lehrkräften Anja Laber und Nikolaus König, die die Initiative des Naturparks gerne aufgegriffen haben: Es sei sehr wichtig, die angehenden Landwirtinnen und Landwirte schon in der Ausbildung für die Zusammenhänge zwischen ökonomischen und ökologischen Zielen der Grünlandbewirtschaftung zu sensibilisieren. Die Auszubildenden sollen erkennen, dass diese Ziele nicht widersprüchlich sein müssen, sondern ein guter Kompromiss aus beiden optimal ist.

Nach einer theoretischen Einführung durch Johannes Mangerich vom Institut für Agrarökologie und Biodiversität Mannheim (ifab) vorab in der Schule wurden die Auszubildenden in Kleingruppen zu verschiedenen Kriterien für Wiesenqualität fit gemacht, zum Beispiel zur futterbaulichen Eignung, zum Naturschutzwert oder zum sogenannten Bienenwert. Wichtig waren auch das Erkennen von Giftpflanzen und die Beurteilung des touristischen Wertes.

Später untersuchten die Jugendlichen die Kriterien auf den Wiesen und Weideflächen anhand eines Erfassungsbogens. Beim Vergleich einer Bergwiese mit mageren und wüchsigeren Bereichen mit einer extensiv bewirtschafteten Schafweide wurde deutlich, dass sich auf beiden Standorten mit geschicktem Management ökologisch vielfältige Wiesen mit mengenmäßig akzeptablem und hochwertigem Futter für das Vieh bewirtschaften lassen.

Weitere Informationen zum Projekt „Wiesenmeisterschaft“ und dort auch zum Projekt „Schüler-Wiesenmeisterschaft“ gibt es im Internet unter www.naturpark-wiesenmeisterschaft.de.

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