Todtnau Mit Musik Grenzen überwinden

Verena Wehrle
Dirigent Thomas Hierholzer und die Stadtmusik Todtnau überzeugten beim Jahreskonzert. Foto: Verena Wehrle

Jahreskonzert: Stadtmusik gewann mit dreieinhalbstündigen Programm neue Freunde.

Todtnau - Das Motto „Musik verbindet – Gäste begrüßen und Freunde verabschieden“ zog sich wie ein roter Faden durch das Jahreskonzert der Stadtmusik Todtnau am Samstag und unterstrich das Ziel der Musiker, Grenzen zu überwinden und all die Verbindungen der Musik aufzuzeigen.

Das Thema spiegelte sich bereits im ersten Stück der Aktiven, „Music without borders“ (Musik ohne Grenzen), wider. Bei „Einzug der Gäste auf der Wartburg“ standen die Klarinetten vor ihrer größten Herausforderung des Abends mit extrem schnellen Läufen. Nach diesem furiosen Stück aus der Oper „Tannhäuser“ folgte der Höhepunkt des Abends: „Springtime in Berlin“. Auch bei diesem spannungsgeladenen Stück wurde das Motto mehr als deutlich, als sich nach mehreren Solopassagen das gesamte Orchester im Höhepunkt so vereinigt, wie auch Ost und West bei der Wiedervereinigung zusammenkam.

Für Dirigent Thomas Hierholzer war „Joss Fritz“ sein persönlicher musikalischer Konzerthöhepunkt, allein schon wegen der Geschichte, die das Stück erzählt: Das Leiden der Bauern. Strahlende Blechbläserklänge beschreiben das Auftreten von Joss Fritz, das einfache Volk wird durch Pfeifen dargestellt, Trommeln zeigen die Wut der Bauern.

Nachdem der erste Konzertteil aufregenden Stücken gewidmet war, war im zweiten Teil Zeit für Solisten und für ruhigere Töne. Bei „The green hill“ überzeugte Mathias Großmann mit seinem Solo auf dem Euphonium und brachte Klänge von der grünen Insel zu Gehör. Die Herausforderung von extra schnellen Läufe meisterte er mit Bravour. Das nächste Solo bestritt Matthias Wunderle bei der gefühlvollen Ballade „My Dream“ auf dem Flügelhorn und lud damit tatsächlich zum Träumen ein. Als weitere Solistin war Melissa Ritter mit ihrer Querflöte beim berühmten Stück „Einsamer Hirte“ zu hören. Ihr Hauptthema wurde untermalt von Valentin Bernauer auf der Gitarre und dem gesamten Orchester. Alle Solisten brachten überzeugende Leistungen.

Nach der Filmmusik zu „Robin Hood“ und dem Marsch „Europasterne“ folgte unter großem Jubel des Publikums die Zugabe „Musik verbindet“, mit der sich der Kreis des Abendthemas schloss. Wie gewohnt beendete ein weihnachtlicher Teil mit „We are the world“ und einem Medley aus Weihnachtsliedern bei Kerzenschein den dreieinhalbstündigen Konzertabend.

Die 44 Musiker, darunter zwölf Gastmusiker, überzeugten das Publikum mit dem von Dirigent Thomas Hierholzer zusammengestellten Programm. Seit acht Jahren schwingt er bei der Stadtmusik den Taktstock und steigert die Qualität immer mehr.

Ein weiterer Dirigent hatte an diesem Abend seine Premiere: Valentin Bernauer leitete die Jugendmusik Todtnau-Geschwend, die ihr Talent bei den Stücken „Skyfall“ und „Pirates oft he Caribbean“ zeigte.

Ziel des Abends war auch, die unsichtbare Grenze zwischen Publikum und Orchester aufzuheben, die Zuhörer als Gäste zu begrüßen und anschließend als Freunde wieder zu verabschieden. Nach dieser Leistung hat die Stadtmusik sicherlich den ein oder anderen „Freund“ dazugewonnen und somit ihr Ziel erreicht.

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