Gut zwei Stunden lang zog sich der bunte Umzug durchs Städtle, und die zahlreich erschienenen Zuschauer konnten sich dabei an Gastzünften aus nah und fern erfreuen. So sorgte etwa die Chrom-Nickel-Kupfer-Band aus Gengenbach für töne der allerschrägsten Art und die Hexen, Teufel und Wäutzle der Münstertäler Votzelzunft ließen es auf ihrem Zug durch die Straßen ordentlich krachen.
Vor allem aber glänzten einmal mehr die Wagenbauer der Todtnauer Zinken und Gruppen mit ihren Ideen und ihrem gestalterischen Aufwand. So fühlten sich etwa die Schönebirzler angesichts von prächtigen Straßengestaltungen trotz leerer Kassen wie in Entenhausen. Der Schwarzwaldverein könnte nach Meinung des Zinkens Mühliwinkel mit verjüngtem Vorstand endgültig durchstarten und Helibike-Touren oder gar Raketentrips anbieten. Der Zinken Brandenberg schlug vor, Dorfpolizist Noldi zu klonen, um den Würmern, die in Geschwend den Felsen durchlöchern, den Garaus zu machen. Den „Andreas-Stollen“ sah dagegen die Claibasler-Clique kommen: Fix einen Tunnel durch den Feldberg gebohrt und dann kräftig Maut kassieren lautet der Plan. Die Rucksackberger strebten ihrerseits den Einstieg ins Energiegeschäft an – und zwar mit Ökostrom, der mittels an den Kirchtürmen platzierten Windmühlenflügeln gewonnen wird. Ob das den Klimawandel aufhält? Der Brandbach-Zinken sagt Nein und will die immer wärmer werdenden Temperaturen für den Weinbau am Hasenhorn nutzen. Dass dies funktionieren könnte, nahm man den Narren angesichts der durch die Straßen wogenden Weintrauben fast schon ab.