Todtnau „Ohne den VdK gäbe es den Sozialstaat nicht“

(jä)
Hans Herdrich moderierte die Veranstaltung und dankte Musikschülerin Amara Igwe für ihr Klavierstück. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubiläum: Ortsverband Schönau-Todtnau feiert 70-jähriges Bestehen.

Todtnau-Brandenberg - Mit Musik, Kabarett und einem gutem Essen aus der Küche des Hotels „Hirschen“ feierten die Mitglieder des VdK Todtnau-Schönau in geselliger Runde im Gemeindehaus in Brandenberg das 70-jährige Bestehen des Sozialverbands.

Vorsitzender Friedrich Busse begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, unter ihnen auch Ehrenmitglied Albert Brender. Er dankte der Firma Zahoransky für deren Unterstützung. Seit 1973 arbeiten hier die Mitarbeiter in Überstunden umsonst, die Firmenleitung verdoppelt dann den Betrag.

Todtnaus Bürgermeister Andreas Wießner überbrachte auch die Glückwünsche von Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn. Er dankte für die vielfältige, tolle Arbeit des Ortsverbands Todtnau-Schönau, der über 130 Mitglieder hat. Und er wünschte den Aktiven weiterhin die Kraft, für andere Menschen erfolgreich da zu sein.

Im Januar 1948 fand die Gründungsversammlung des VdK Todtnau statt. Zunächst gedacht als Anlaufstelle für Kriegsopfer, waren es in den weiteren Jahren die erzielten Erfolge, die es leichter machten, soziale und gesellschaftliche Anliegen zu entwickeln und zu fördern. So gehörten Weihnachtszuwendungen, Beihilfen für Kuraufenthalte, Sterbegelder und die Unterstützung jährlicher Ausflüge dazu, wie Hans Herdrich in seinem Rückblick auf die Anfänge informierte. Im Jahr 2009 fusionierten die Verbände aus Todtnau und Schönau, und Friedrich Busse, der seit 2002 Vorsitzender des Todtnauer Vereins war, ist seitdem der Lenker beider Verbände.

Mitmenschlichkeit, soziales Miteinander, Beratungs- und Hilfstätigkeit stünden im Vordergrund des Sozialverbands, sagte Uwe Würthenberger, stellvertretender Landesverbandsvorsitzender Baden-Württemberg und Bezirksverbandsvorsitzender Südbaden. Er betonte: „Ohne den VdK gäbe es den heutigen Sozialstaat nicht.“ Die Zahl der von Armut betroffenen Menschen steige stetig, mittlerweile lebten rund 13 Millionen Menschen an oder unter der Armutsgrenze. Er bedauerte, dass der neu beschlossene Rentenpakt der Bundesregierung in Bezug auf die Erwerbsminderungsrente nicht für Bestandsrentner gelte.

Gesundheit, Pflege und Armut blieben auch in Zukunft Themen. Er beklagte die zunehmende Rücksichtslosigkeit in der Gesellschaft. Es gebe noch zu viele Barrieren zum Beispiel in Bahnhöfen oder Kirchen. Auch Haushaltsgeräte mit „Touchscreen“ seien für Sehbehinderte oder Blinde nicht zu bedienen. Bezahlbarer Wohnraum fehle allenthalben, hier ist die Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau des VdK aktiv und erstellt im nächsten Jahr 200 barrierefreie, öffentlich geförderte Wohnungen, informierte Würthenberger.

Musikalisch wurde die Jubiläumsfeier von der Musikschule Oberes Wiesental umrahmt, und zum Adventskaffee spielte Walter Walliser auf. Die Fetscher-Familie trat in krankheitsbedingter kleinerer Besetzung ebenfalls auf und erfreute die Gäste.

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