Todtnau „Schön, wenn man als Retter Hilfe bekommt“

Markgräfler Tagblatt
Adrian Probst, Markus Burgath, Maren Boch und Armin Schuster (von rechts) mit Vertretern der Bergwacht und des TuS Adelhausen. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Spendenübergabe: Erlös des „Familientags“ von Armin Schuster geht an die Bergwacht Schwarzwald

Todtnau-Todtnauberg (jä). Mit einem großen Scheck kam der Bundestagsabgeordnete Armin Schuster am Samstag ins tief verschneite Todtnauberg, um ihn dort der Bergwacht Schwarzwald zu überreichen. Bei seinem letzten „Familientag“ im September, der traditionell vom TuS Adelhausen und der Interessengemeinschaft Ringen unterstützt wird, kam die stolze Summe von 1903,20 Euro zusammen.

Ringen müssen die Bergwachter zwar auch, aber nicht in der Bundesliga wie die Adelhausener, sondern um jeden Cent für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Umso mehr bedankte sich Landesvorsitzender Adrian Probst für die großzügige Spende und meinte: „Es ist schön, wenn man als Retter auch einmal Hilfe bekommt.“

Todtnaubergs Ortsgruppen- und Bereichsleiter Markus Burgath erläuterte kurz die verschiedenen Einsatzbereiche der Bergwacht. Die Todtnauberger hatten anlässlich jenes Familiensonntages im September eine Vorführung zum Thema Seilbahnrettung gemacht. Er erklärte, dass durch die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit die Spendenbereitschaft leicht gestiegen sei. Dieses Geld werde dringend benötigt, auch weil die Bergwachtmitglieder, die alle ehrenamtlich im Einsatz sind, einen gewissen Eigenanteil an der Dienstkleidung erbringen müssten.

Armin Schuster erklärte, dass diese Summe die bisher höchste sei, die bei der mittlerweile neunten Benefizveranstaltung gesammelt wurde. Man sei auf die Bergwacht als Spendenempfänger unter anderem auch dadurch gekommen, weil sie „so viel gewirbelt hat“. Diejenigen, die berechtigte Ansprüche hätten, sollten sie auch formulieren, sagte er, „das nennt man Lobbyarbeit“.

Adrian Probst berichtete von der ständig steigenden Zahl von Einsätzen, vor allem auch in der Luftrettung. Hier arbeite die Bergwacht im Südschwarzwald mit der schweizerischen „Rega“ zusammen, die über die nötigen Seilwinden verfügt, und seit allerneuestem auch mit dem Polizeihubschrauber.

Im Jahr 2016 habe man einen Durchbruch bei der finanziellen Unterstützung erzielt, 600 000 Euro stellt das Land ab diesem Jahr für die Bergwacht bereit. Man sei auf einem guten Weg, sagte der Landesvorsitzende, doch gebe es noch einige Baustellen. So müssten die Bergwachtmitarbeiter in einem Betrieb ausstempeln und die Stunden, die sie für Rettungseinsätze unterwegs sind, nacharbeiten, die Mitglieder der Feuerwehren nicht. Dies liege an den unterschiedlichen Gesetzen.

Schwer vermittelbar sei etwa die Tatsache, dass im Naturschutz zum Beispiel für das „Borkenkäfermonitoring“ sofort Geld für neue Transporter bereitstehe, aber um das Leben von Menschen zu retten, müsse man um jeden Betrag und jedes Fahrzeug kämpfen.

Zur Spendenübergabe in der Bergwachthütte in Todtnauberg wurde die „Bergwacht-Schorle“ serviert, ein Werbeprojekt, bei dem zehn Cent je verkaufter Flasche der Apfelschorle gehe an die Bergwacht.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading