Todtnau Schuster: Keine Alternative zum Nasslagerplatz in Geschwend

Markgräfler Tagblatt
Sven Behringer, Lukas Griesbaum, Armin Schuster, Hubert Schätzle, Richard Uhlmann (Forstbezirk Todtnau), Marion Isele und Marco Sellenmerten (Leiter Forstbezirk Todtnau, von links) diskutierten die Situation des Todtnauer Stadtwalds.Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Forstbezirk Todtnau: CDU-Abgeordneter plädiert für Migration fremder Baumkulturen in den Schwarzwald

Todtnau. Im Rahmen seiner Sommertour hat Armin Schuster, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Lörrach-Müllheim, die Gemeinde Todtnau besucht und sich über die aktuelle Situation im Forstbezirk Todtnau informiert.

Seit dem Jahr 2018 sei der Forstbezirk Todtnau massiv von klimabedingten Waldschäden betroffen, heißt es in einer Pressemitteilung. Diese sehr kritische Waldschutzsituation sei vor allem auf die Borkenkäfermassenvermehrung der letzten Jahre zurückzuführen. Die Sturmschäden des vergangenen Winters hätten diese Situation nochmals erheblich verschärft. Die Schadholzmenge und der Umfang der Schadflächen hätten eine steigende Tendenz.

Armin Schuster: „Die Wiederbewaldung ist für alle waldbesitzenden Gemeinden eine massive, und vor allem finanzielle Herausforderung.“ Er unterstütze die gemeinsame Suche nach Lösungen auf der bundes- und der landespolitischen Ebene. In diesem Kontext hat Schuster bereits im letzten Sommer angeregt, die bestehenden Vorgaben zur Bepflanzung von Bäumen zu überprüfen. In bestimmten Vorgaben zur Bepflanzung von Bäumen findet sich das Verbot, „Fremdländer“ anzubauen, etwa in der Verordnung „Gletscherkessel Präg“.

Schuster dazu: „Angesichts des Ausmaßes der klimabedingten Waldschäden sollten wir uns genau überlegen, ob das strikte Verbot, ´Fremdländer` anzubauen, noch zeitgemäß ist. Ich möchte hier für mehr Offenheit und Flexibilität werben, was die Migration von fremden Kulturen in den Schwarzwald betrifft.“

Das gemeinsame Ziel sollte es sein, eine Waldstruktur zu erreichen, die ein hohes Maß an Resilienz gegen destruktive Klimaereignisse aufweist. Im Rahmen einer zukunftsorientierten Naturschutzstrategie sollten wir dabei nicht zuletzt darauf achten, den Charakter des Schwarzwaldes in seinen einzigartigen Waldstruktur zu erhalten. Schuster kündigt hierzu eine gemeinsame Initiative auf der bundes- und landespolitischen Ebene an.

Angesicht der geäußerten Kritik betonte Schuster darüber hinaus, dass es keine Alternative zum Sturmholz-Nasslagerplatz in Geschwend gebe. Der Forstbezirk Todtnau habe bereits im vergangenen Jahr eine umfassende Lager- und Logistikkonzeption für das Käferholz erarbeitet. Diese sei für das im Februar 2020 durch Sturmtief „Sabine“ verursachte Schadholz jedoch nur bedingt beziehungsweise nicht geeignet. Hierfür werde als einzig sinnvolle Alternative ein „Nasslagerplatz“ (Holzlagerung unter Beregnung) benötigt.

Das schon länger bestehende Nasslager „Mühlmatt“ bei Schönau sei kapazitätsmäßig nicht ausreichend gewesen, so dass mit dem Nasslager „Althütte“ in Todtnau-Geschwend ein weiteres Nasslager in Betrieb genommen werden musste.

Der Stadtwald Todtnau ist der viertgrößte Kommunalwald in Baden-Württemberg, deutschlandweit der zehntgrößte. Im Zuständigkeitsbereich des Forstbezirks Todtnau sind rund 20 000 Festmeter frisches Sturmholz angefallen. Die gesamte Schadholzmenge seit dem Jahr 2018 beträgt inzwischen 160 000 Festmeter. Die Schadflächen haben aktuell einen Umfang von knapp 400 Hektar, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

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