Todtnau Süße Kunstwerke zum Vernaschen

Ulrike Jäger
Lena Kaltenbach aus Schönwald (links) war erstmals als Jurorin dabei und zeigte sich begeistert von dieser Aufgabe. Foto: Ulrike Jäger

Beim Wettbewerb des Kirschtortenfestivals hatte die Jury von 18 Schwarzwälder Kirschtorten zu kosten. Die gab es im ausverkauften Kurhaus Todtnauberg in allen Farben und Formen, von Profi- oder Hobbybäckern.

„Auf die Kirsche, fertig, los!“ Mit diesen Worten fällt der Startschuss zum Wettbewerb beim Kirschtortenfestival, das alle zwei Jahre im Kurhaus Todtnauberg stattfindet. Auch am vergangenen Sonntag ging es zum zehnten Mal um die „Königin der Torten“, und die beste Schwarzwälder Kirschtorte wurde im ausverkauften Kurhaus gesucht und gekürt.

Ein dunkler Biskuitboden, Kirschen, Sahne, Schwarzwälder Kirschwasser und Schokoladenspäne sind die Hauptzutaten der süßen Spezialität. Es traten nach der Promirunde, in der sich auch Todtnaus Bürgermeister Oliver Fiedel tapfer schlug, Profi- und Amateure in mehreren Runden gegeneinander an.

Spannende Aufgabe

Moderiert wurde die Veranstaltung von Stefan Lubowitzki. Zur Unterhaltung nach dem Wettbewerb begrüßten die Besucher begeistert Hansy Vogt, den Sänger und Kirschtortenbotschafter. Erstmals in der Jury war Lena Kaltenbach, Konditormeisterin von der Löwen Patisserie in Schönwald. Sie zeigte sich total begeistert von dieser Aufgabe: „Eine tolle Erfahrung war das, sehr spannend und sehr gut organisiert“. Sie habe sich an den „Profi-Juroren“ orientiert, die von Anbeginn dabei sind. So sei alles viel „zackiger“ vor sich gegangen, als sie gedacht hatte.

Bei den Amateuren kam diese Torte von Leonie Fink auf den zweiten Platz. Foto: Ulrike Jäger

Optik und Geschmack

In der Jury bewerten die Konditormeister Armand Maier, Franz-Josef Koszinowsky und Walter Georg Blust sowie Küchenmeister Alfred Boch die Torten nach den Kriterien Optik, Handwerk und Geschmack. Fantasievolle Torten wurden da unter den gestrengen Augen der Juroren und vor laufenden Kameras in nur 20 Minuten kreiert, Jan Maurer aus Gengenbach hatte sich an eine rechteckige Interpretation gewagt und belegte bei den Profis den zweiten Platz. Auch das sei möglich, sagt Juror Armand Maier. Man könne jede Form wählen, sagte er, während er kritisch auf das Machwerk blickt. Doch die meisten Teilnehmer wählten die klassische runde Tortenform.

Rosmarin als Tannen

Leonie Fink aus dem Münsterland nahm kurzerhand auf dem Kopf stehende Rosmarinzweige als Tannenbäume zur Verzierung. Ihre Liebe zum Schwarzwald zeigte die Hobby-Bäckerin noch dazu mit Mini- Wegweisern zum Feldberg mit der roten Raute. Der zweite Platz bei den Amateuren war ihr damit sicher.

Auch eine Schwarzwälder Kirschtorte in Pink wurde kreiert – der Fantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt. Zwischenapplaus gab es für Ahn Duc Nguyen, Koch-Azubi im Hotel Waldfrieden in Herrenschwand, als er mit Präzision und Geschick Schokostreusel mit dem Messer auf die Torte raspelte. Es käme zu allererst auf den Geschmack an, informierte Juror und Küchenmeister Fredi Boch vom Hotel Engel, der das Festival mit Sascha Hotz 2004 erfunden hatte. Die Zutaten müssten homogen zueinander sein, nicht zu viel oder zu wenig Kirschwasser, nicht zu viel oder zu wenig Zucker in der Sahne, präzisierte er.

Ein süßes Mittagessen

Jede Torte wurde von den Jury-Mitgliedern probiert, bei 18 Teilnehmern waren das mindestens 18 Kuchengabeln oder -Löffel, manchmal auch zwei von einer Torte. Auf die Frage, ob er noch mehr von der Schwarzwälder probieren könnte, antwortete Walter Blust von der Gewerbeschule Lörrach, dass er sich jetzt auf einen bitteren Kaffee freuen würde. „Das war doch ein sehr süßes Mittagessen“, meinte er lächelnd. Das Publikum konnte dank zweier großer Bildschirme die Aktionen auf der Bühne und jeden Handgriff verfolgen. In der Promi-Runde holten die Kirschenhoheiten den ersten Platz vor Patrick Schreib, Oliver Fiedel und Sascha Hotz. Wie bereits 2023 siegte Ana Kostava aus Furtwangen bei den Profis. Ihre sehr aufwändig kreierte Siegertorte schmückte ein großer Bollenhut, das Gesicht der Trägerin war aus Schokolade gezeichnet.

18 Bäcker am Start

Insgesamt nahmen 18 Profi- und Amateurbäcker teil. Sie kamen aus der Schweiz, Frankreich, Österreich, vom Kaiserstuhl, aus Hessen, Mecklenburg-vorpommern, regional aus Titisee-Neustadt, Rheinfelden, Grafenhausen und Auszubildende aus Betrieben der Bergwelt Todtnau. Bei den Profis gewann Ana Kostava vor Elena Roth und Jan Maurer, bei den Amateuren kamen Lioba Weber, Leonie Fink und Klara Dürr auf die ersten drei Plätze. Den Kreativpreis hat Ana Kostava mit 75 Punkten gewonnen.

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