Todtnau „Todtnau isch ä Wundertüte“

Markgräfler Tagblatt

Fasnachtseröffnung: Narren zaubern viele Merkwürdigkeiten hervor / Silbermäuse vorgestellt

Gesungenes Motto, gelungener Abend – die Fasnachtseröffnung in der Kleinen Turnhalle in Todtnau am Freitag war ein Magnet für alle Fasnächtler, Feierfreudige und Tanzwütige.

Von Ulrike Jäger

Todtnau. Viele Meter Tresen hatten die „Blätzlenarre“, die in ihrem Jubiläumsjahr für die Organisation der Eröffnung zuständig waren, für den Barbetrieb aufgebaut. Auf der Bühne stimmte die Partyband „Happy Melody“ schon einmal mit bekannten Liedern auf den Abend ein. Und getanzt wurde auch gleich zu Beginn, denn die Blätzlenarre mit ihren freundlich grinsenden Holzmasken und Schellen am gelb-grünen Häs begrüßten die Gäste mit ihrem klassischen Hüpfschritt. Im Anschluss boten sie – immer noch mit den Strohfinken an den Füßen, aber im gelben T-Shirt – ein „Remake“, einen modernen Tanz, den Lina Kimmig einstudiert hatte.

Der neue Zeller Hürus „Christoph, de ZM vom Adelsberg“ mit seiner Entourage war ebenso zur Fasnachtseröffnung gekommen wie die Todtnauer Narrenzünfte. Auch aus Böllen oder anderem „Ausland“ waren die Gäste angereist.

Die Zunfträte Maria Brender, Astrid Laile und Oberzunftmeister und Blätzlenarr Jürgen Wehrle trugen dann „das Motto vor im Chor“: „Es isch halt so – meine Güte, Todtnau isch ä Wundertüte, in unsere Gugge isch was los, Überraschung riesegroß“. Aus dieser „Wundertüte“ zauberten die Narren dann die Merkwürdigkeiten Todtnaus hervor und wunderten sich über bunte Kabel, die verbuddelt werden, die Großbaustelle Sparkasse, bei der keiner wisse, was hier und mit dem Gasthaus „Sonne“ gegenüber wohl passiert. Zwei Läden in der Innenstadt würden umgebaut, die Hoffnung ist groß, dass hier ein Metzger einziehen möge, eine Shishabar oder gar „en Freudehuus mit flotte Biene“.

Eine weitere Überraschung aus der Todtnauer Wundertüte: Der Schwarzwaldverein, einst fast totgesagt, erlebt eine Wiederauferstehung „wie Phönix aus der Asche“: „Un wieder isch ä Wundertüte gange uff, d’Schwarzwaldverein Todtnau, der blueht uff.“

Weil man jetzt auch dem Klimawandel entgegentreten und der Stadtkasse wieder Geld durch den heimischen Wald in den Säckel spülen wolle, würden auf dem Hasenhorn statt Tannenbäumen Bananenpalmen und Ananas-Stauden gepflanzt.

Die einzelnen Wundertüten-Überraschungen wurden schauspielerisch auf höchstem Niveau und viel umjubelt von den Narren in entsprechender Verkleidung begleitet, ob ein Messer wetzender Metzger oder stupide dreinblickende Bauarbeiter, ob alte Wanderer oder junger Flitzer – sie alle wurden mit lautem Gegröle und Gejuchze von den Besuchern beklatscht.

Eine neue Gruppierung begrüßte dann Zunftmeister Jürgen Franz in den Reihen der Narrenzunft. Sie nennt sich die „Silbermäuse“, der historische Hintergrund sei die Grube Maus, in der Silbererz abgebaut wurde, erklärte Jürgen Franz.

Er nahm dann auch die Ehrungen langgedienter Mitglieder bei den Blätzlenarren vor. Nathalie Thoma erhielt für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft die Verdienstnadel in Kupfer, 15 Jahre ist Denise Drändle dabei, je 25 Jahre Daniela Burgath und Sandra Reis. Petra und Georg Glaisner erhielten für 40-jährige Vereinstreue einen neu kreierten Orden. Die Mottogeberin Sylvia Schneider erhielt ebenfalls ein Geschenk.

Nachdem die Zundelmacher und die Guggemusik Los Chrachos den Feiernden ordentlich eingeheizt hatten, wurde noch lange weiter getanzt und gefeiert.

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