Todtnau Trauer um Visionär Heinz Zahoransky

Manuel Hunn
Der Unternehmer und Visionär Heinz Zahoransky ist verstorben. Foto: Archiv/Ruth Zahoransky-Gorenflo

Heinz Zahoransky, jahrzehntelanger Geschäftsführer der Firma Zahoransky, ist verstorben. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes war auch für sein soziales Engagement bekannt.

Heinz Zahoransky verstarb kürzlich im Alter von 95 Jahren. Er galt als Visionär und verantwortungsvoller Unternehmer – und war maßgeblich daran beteiligt, dass sich der 1902 gegründete väterliche Betrieb zum weltweit agierenden Technologiekonzern mauserte. Heute beschäftigt die Zahoransky AG über 700 Mitarbeiter an acht Standorten in sieben Ländern und beliefert mehr als 4000 Kunden weltweit. Die mittlerweile rund 700 eingetragenen Patente des Unternehmens sind auch das Verdienst von Heinz Zahoransky – er alleine entwickelte mehr als 200 Patentanmeldungen.

Heinz Zahoransky wurde am 7. September 1928 geboren und besuchte die Volksschulen in Todtnau und Schönau. An der Technischen Hochschule in Karlsruhe schloss er 1954 sein Studium im Fach Maschinenbau mit der Diplomprüfung ab. Eine zweite Zeit an der Hochschule schloss er 1958 mit der Promotion ab.

Aufschwung der Firma

Im Jahr 1959 trat Heinz Zahoransky zunächst als Angestellter in den väterlichen Betrieb ein und wurde noch im selben Jahr neben seinem Stiefbruder weiterer Geschäftsführer. Ab 1963 führte er für mehr als 30 Jahre die Firma alleine und schuf die Voraussetzungen für die erfolgreiche Entwicklung des heute weltumspannenden Konzerns. In den ersten Jahren unter seiner Führung erlebte das Unternehmen mit vielen Neukonstruktionen, größtenteils nach seinen Ideen, einen einmaligen Aufschwung. Großen Wert legte der Verstorbene auf den weltweiten Kontakt mit Kunden und investierte in den Ausbau der Fabriken. Heinz Zahoransky wurde auch für sein soziales Engagement geschätzt. Schon früh war ihm bewusst, dass seine Mitarbeiter ein wesentlicher Quell des Unternehmenserfolgs sind. Bereits im Jahr 1959 führte er das betriebliche Verbesserungswesen ein, bei dem die umgesetzten Effizienz- und Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter prämiert werden. 1970 wurde zudem das Zahoransky-Firmenhilfswerk gegründet, in dem Mitarbeiter und Unternehmen gemeinsam für soziale Einrichtungen spenden.

Heinz Zahoransky trat im Jahr 2005 nach 46 Jahren erfolgreicher Geschäftsführung als Vorstand des Unternehmens zurück und wurde zum Ehrenbürger der Stadt Todtnau ernannt. 2012 erhielt er die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg und den Freiburger Entrepreneur-Preis. Nicht zuletzt durch sein soziales Engagement wurde Heinz Zahoransky im Jahr 2007 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Noch bis 2012 war er im Aufsichtsrat des Unternehmens tätig, bevor er in den verdienten Ruhestand ging.

In den darauffolgenden Jahren hatte er mehr Zeit, um sich mit seinen Hobbys zu beschäftigen. So interessiere ihn neben der Gartenarbeit vor allem die Astronomie. Auch in seinem Buch, das er zu seinem 80. Geburtstag geschrieben hat, ging er auf die Sternenkunde ein.

Im Jahr 2021 zog Heinz Zahoransky in ein Seniorenheim in Freiburg, wo er, solange es ging, viel spazierte und malte.

Mit der Heimat verbunden

Auch damals noch betonte er in einem Pressegespräch seine Heimatverbundenheit zu Todtnau, wo er den Heimatverein (später: Kulturhaus) mitgründete und dem Verein im Jahr 2017 mit einer großzügigen Spende zum Erwerb des Gebäudes des jetzigen Bürstenmuseums verhalf.

Heinz Zahoransky hinterlässt drei Kinder sowie mehrere Enkel und Urenkel.

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