Todtnau „Unhaltbaren Zustand“ beenden

Peter Schwendele
Bei starkem Schneefall kommt es immer wieder zu derartigen Situationen auf dem Weg über den Feldberg. Foto: Archiv

Winterliches Verkehrschaos: In Todtnau und Schönau macht man sich Gedanken über Lkw-Verkehr.

Oberes Wiesental - Wie kann der zunehmenden Problematik begegnet werden, dass bei starkem Schneefall am Feldberg unzureichend ausgerüstete Lkws über die Fahrbahn schlittern, gefährliche Situationen hervorrufen und den Verkehr zum Erliegen bringen? Die Behörden sind auf der Suche nach Lösungen.

Dass solche in diesem Winter bereits häufiger aufgetretenen Szenarien die Bevölkerung umtreiben, machten jüngst Wortmeldungen sowohl in der Gemeinderatssitzung in Todtnau als auch in Schönau deutlich.

„Mittlerweile unhaltbarer Zustand“

In Todtnau beklagte am vergangenen Donnerstag Gemeinderat Franz Wagner (CDU) den „mittlerweile unhaltbaren Zustand“. Bei starkem Schneefall würden Lastwagen auf der Strecke zum Feldberg oft nicht mehr den vorgeschriebenen Platz erreichen, an dem sie Schneeketten aufziehen sollen; stattdessen würden die Lkws bereits vorher liegen bleiben und für Verkehrschaos sorgen. Es sei höchste Zeit, dass sich Bund, Land und Kreis des Problems annehmen und den Bereich Feldberg/Todtnau bei Bedarf großräumig sperren. Am besten sei es, bereits in Schopfheim auf drohende Winterglätte am Feldberg hinzuweisen.

Unterstützung fand Wagner bei seinem Fraktionskollegen Hans-Peter Steinebrunner, der den Bereich Utzenfeld als Möglichkeit für eine Lkw-Spur ins Gespräch brachte. Auch Gerhard Michler (FW) ärgerte sich über den aktuellen Zustand. Geredet worden sei bereits viel, geschehen sei indes nichts. „Das Landratsamt und das Regierungspräsidium sind gefordert“, meinte Michler, „bisher gab es nur große Worte, passiert ist nichts.“

Dritte Spur für Lkws?

Bürgermeister Andreas Wießner berichtete von einem Gespräch mit den Behörden, das kürzlich stattgefunden habe. Eine Haltestelle für Lkws bei Geschwend oder bei Utzenfeld lehne das Landratsamt Lörrach bisher ab, da in diesem Bereich oft noch kein Schneefall festzustellen sei und die Bereitschaft der Lkw-Fahrer zum Aufziehen von Schneeketten deshalb als gering eingeschätzt werde. Die Behörde suche weiter oben nach einer Stelle, an der eine dritte Spur für Lkws eingerichtet werden könne. Ende Februar sei ein weiteres Gespräch im Regierungspräsidium in Freiburg geplant, bei dem über ein weiträumiges Sperrkonzept für Lkws diskutiert werden soll.

Im Gemeinderat Schönau sprach am Montag in der Bürgerfragestunde ein Zuhörer die prekäre winterliche Verkehrslage am Feldberg an und schlug vor, dass die betroffenen Kommunen Feldberg, Todtnau und Schönau gemeinsam aktiv werden sollten. Es sei unsinnig, die Lkws im Winter bis nach Brandenberg fahren zu lassen, wo sie oft nicht mehr weiter kommen. Viel besser wäre es, die Lastwagen bereits in Schopfheim abzufangen und über Blumberg umzuleiten. Abgesehen von der problematischen Verkehrssituation am Feldberg wäre es auch für die betroffenen Unternehmer weitaus besser, großräumig weitergeleitet zu werden als acht Stunden nutzlos mit der Fracht am Feldberg zu stehen, sagte der Bürger.

Gemeinderätin Susanne Schindler, beruflich bei der Polizei tätig, berichtete, dass künftig bereits auf der Autobahn entsprechende Schilder mit Warnblinkanlagen installiert werden sollen. Bürgermeister Peter Schelshorn ergänzte, dass künftig Lkw-Fahrer Schneewarnungen digital auf ihr Navigationssystem bekommen sollen. Grundsätzlich falle diese Angelegenheit indes nicht in die Zuständigkeit des Schönauer Gemeinderats: „Wir können tausende von Schreiben verschicken, ohne dass es was nützt.“

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