Todtnau Verbindung von Jung und Alt

Markgräfler Tagblatt
Die Stadtmusik Todtnau und ihr engagierter Dirigent Thomas Hierholzer. Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

Jahreskonzert: Stadtmusik Todtnau begeisterte bei ihrem musikalischen Streifzug durch die Geschichte

Einen ganz besonderen Konzertabend und den Abschluss des Jubiläumsjahrs der Stadtmusik Todtnau erlebten die zahlreichen Besucher am Samstag in der Silberberghalle.

Von Verena Wehrle

Todtnau. Zuerst trat die neuformierte Jugendmusik Todtnau-Geschwend unter der Leitung von Eric Parg mit über 30 Jungmusikern auf die Bühne und begeisterte mit drei ausgewählten Stücken das Publikum.

Dann folgte im fliegenden Wechsel die Stadtmusik Todtnau, die an diesem Abend mit sage und schreibe 47 Musikern auf der Bühne saß. Der Abend stand unter dem Motto „Dialog der Generationen“ – denn dieser finde auch in der Musik statt, so Moderatorin Angelika Steinsdörfer. Bei ihrem Streifzug durch 170 Jahre Vereinsgeschichte präsentierte die Stadtmusik die verschiedensten Musikrichtungen. „Salve Imperator“ wird noch 74 Jahre nach dem Tod des Komponisten Julius Fucik gerne gespielt – damit waren gleich zu Beginn schon sehr majestätische Töne zu hören.

Im Huldigungsmarsch aus „Sigurd Jorsalfar“ wurde eine wunderschöne verträumte Melodie von allen Registern aufgenommen. Schon jetzt konnte man miterleben, wie Dirigent Thomas Hierholzer nicht nur mit dem Stab, sondern mit dem ganzen Körper dirigiert. Die ganze Energie des langen Stückes gab er in starken Bewegungen an seine Musiker weiter.

Ein Höhepunkt war der Titelsong des Abends „Dialog der Generationen“ von Kurt Gäble. In diesem hörte man, wie sich die Generationen annähern und schließlich eine Einheit bilden. Rasante Melodien im fliegenden Wechsel, amüsante Töne, aufregende Tempo- und Lautstärkewechsel: In diesem Stück passierte enorm viel.

Immer wieder wurde an diesem Abend ein Bezug zur Geschichte des Vereins aufgenommen, und die Verbindung von Jung und Alt stand im Vordergrund. So wurde das Singspiel „Im weißen Rössl“ bereits vor über 50 Jahren von der Stadtmusik uraufgeführt. Und während sich Bassist Bernhard Kaiser, der damals dabei war, auf die neu arrangierte Version freute, wussten die Jüngsten des Vereins nicht einmal, was ein Singspiel ist. Und dennoch präsentierten sie alle gemeinsam mit viel Spielfreude die schwungvollen Melodien mit Ohrwurm-Charakter.

Im zweiten Teil wurden die Stücke zwar moderner, aber Thomas Hierholzer verzichtete auch hier bewusst auf aktuelle Hits. Nach „The Olympic Spirit“ folgte die Filmmusik zu „The Rock – Fels der Entscheidung“. Bei „Wonderful Invention“ von Jacob de Haan, dem König der Blasorchestermelodien, bedurfte es der vollen Konzentration aller, besonders der Solisten für die speziellen Töne.

Zuerst unbekannt für die Musiker war auch das Stück „Herb Alpert – Golden Hits“, am Konzertabend aber swingten sie dann diesen schmissigen Titel bravourös. Die Zugabe „Domi Adventus – Rückkehr nach Hause“ war eine Notenspende von Robert Karle.

Mit vielfältigen und anspruchsvollen Stücken hatte Dirigent Hierholzer ein sehr gutes Programm zusammengestellt, in dem der Zuhörer auch auf Unbekanntes stieß. Dreieinhalb Stunden lang wurden die Zuhörer bestens unterhalten.

Wie es bei der Stadtmusik Todtnau Tradition ist, gab es dann noch den weihnachtlichen Teil zum Mitsingen im Kerzenschein.

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