Todtnau Wald: Vom Geldbringer zum Sorgenkind

Markgräfler Tagblatt
Bürgermeister Andreas Wießner (links) ehrte mit dem Personalratsvorsitzenden Mario Bernauer (rechts) die Mitarbeiter Elisabeth Ruf, Ilse Gabriel, Karin Maier und Norbert Wetzel (von links). Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Jahresfeier: Todtnauer Stadtverwaltung zieht Bilanz / Verdiente Mitarbeiter geehrt

Todtnau (ib). Über eine „Rekordbeteiligung“ seitens der Rathausmitarbeiter freute sich Bürgermeister Andreas Wießner anlässlich der Jahresfeier der Stadt. Wegen der hohen Resonanz fand der gesellige Abend in der kleinen Turnhalle statt.

Nahezu 250 Teil- und Vollzeitkräfte arbeiten laut Hauptamtsleiter Hugo Keller in der Stadtverwaltung, die folglich ein großer Arbeitgeber respektive ein ordentliches Unternehmen sei, wie der Bürgermeister befand. Seine Mannschaft bezeichnete er als bodenständig; sie bemühe sich, den vielseitigen Anforderungen in der Kernstadt und den Ortsteilen nachzukommen.

Wießner blickte auf ein Jahr zurück, das von Neuigkeiten geprägt war. Roland Willmann übernahm die Leitung der Gemeinschaftsschule, die nach vorn zu bringen sei; wachsende Nachfrage gelte dem Mensabetrieb. „Die vier Millionen, die ins neue Schulmodell flossen, sind gut investiertes Geld“, sagte der Bürgermeister. 600 000 Euro umgeben die Kindergartenstruktur der Bergwelt, aktuell seien sämtliche Plätze belegt, hob Wießner hervor. An den Bedarf der Jüngsten, darunter die Schüler, richte sich auch das neue Schwimmbad.

Wohl nie zu bewältigen seien die Bauhof-Aufgaben, jedoch denke man über mehr Personal nach. Nicht zu verhindern sei, dass intakte oder neuere Straßen wieder aufgerissen werden, geschuldet den Erdarbeiten im Zuge der Breitbandtrasse für die schnelle Internetversorgung. Weiter nahe die dritte Stufe zur Verbesserung der Infrastruktur. Dazu gehöre das Areal am Busbahnhof im Zuge des neuen Domizils der Feuerwehr. Pläne laufen zur Parksituation („Parkhaus“), hinein spiele der Abbruch der Fabrikbrache im Zentrum sowie Anliegen von Baugenossenschaft und Wehr.

Mit Freude sprach der Rathauschef vom neuen Baugebiet „Sonnhalde“ mit sieben Bauplätzen. Auch mit neuen Gewerbeflächen wolle man heimische Interessenten binden. Zwei Flächen habe man in petto.

Wie Zusammenhalt aussehen kann, sei im Fall der Hangsicherung Geschwend zu erleben. Alle Betroffenen zogen an einem Strang. „Finanziell wird das wohl bei zwei Millionen enden, aber die Abwicklung haben wir sehr gut hinbekommen“, sagte Wießner.

Schwierigkeiten kommen auf die Stadt in der Forstwirtschaft zu. Der Todtnauer Stadtwald sei der zehntgrößte Deutschlands, da sei es „unfassbar“, dass er sich vom Geldbringer zum Sorgenkind entwickelte. Statt dreifacher Millionenumsätze inklusive Überschüsse müsse die Forstbetriebsgemeinschaft höchst schmale Erträge und eine Minusbilanz hinnehmen. In einem nächsten Schritt wolle man eine Klausel des Artenschutzes für Naturschutzgebiete aufweichen. Die schnell wachsende Douglasie dürfe nicht angepflanzt werden, da sie kein heimisches Gewächs sei. Die gängigen regionalen Bäume benötigen jedoch bis zur Ernte an die hundert Jahre. Das sei nicht wirtschaftlich, so Wießner.

Die Betreiber des Skigebiets stehen vor neuen Aufgaben und blicken auf Erfolge zurück. Der Umsatz lag bei 8,2 Millionen. Stolze sechs Millionen fließen ins Projekt Alten- und Pflegeheim. Viele hätten bereits einen Umbau mitgemacht, deshalb wünschte Wießner allen „viel Kraft“.

Herzliche Worte voller Dankbarkeit zuzüglich Urkunden und Präsente begleiteten die Ehrung von Mitarbeitern. Auf 40 Jahre im öffentlichen Dienst blickt Michael Schäfer zurück. Den Mammutanteil leistete er im Rechnungsamt Todtnau. Wießner sprach Lob aus, der Saal spendete dem abwesenden Kollegen Applaus.

Gleiches galt für Klärwärter Norbert Wetzel, der nach 40 aktiven Jahren, darunter im Personalrat, im Frühjahr 2020 die Freistellungsphase antritt. Für 25-jähriges Wirken geehrt wurden Ursula Frankl und Karin Maier (tätig im Altenheim). Maier wurde zudem in den Ruhestand verabschiedet.

Das Dienstjubiläum beging auch eine beliebte Kraft, die Raumpflegerin Elisabeth Ruf. Ein „Glücksgriff“ sei Ilse Gabriel, die seit 1994 das Büro der Musikschule managt.

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