Ob dieser vor Ort gesichert werden könne oder ob er „kontrolliert“ zum Absturz gebracht werden müsse, liege letztendlich in der Entscheidung einer Spezialfirma, die in den nächsten Tagen zu den Tätigkeiten in dem diffizilen Gelände hinzugezogen werden soll.
Auslöser für den Abgang des schweren Felsbrockens am Sonntag war laut dem Experten vom Landesamt für Geologie kein akutes Wetterereignis oder im Hintergrund laufende Entwicklungen wie der Klimawandel.
Vielmehr habe das einwachsende Wurzelwerk an dem Steilhang, der aufgrund der extremen Topografie auch nicht forstlicherseits bewirtschaftet werden kann und seit 2015 als Bannwald ausgewiesen ist, in einem „langsamen Prozess“ immer mehr Druck ausgeübt. Wenn dann noch ein weiteres Ereignis wie etwa starker Wind dazukomme, könne dies zu solchen Ereignissen führen, sagte Ruch: „Das ist die Natur.“
Man kenne das auch von anderen Orten in Baden-Württemberg, so der Experte, der bei den Vorgängen in Geschwend im vergangenen Jahr einen ähnlichen Mechanismus am Werk sieht.
„Die Natur ist nicht hundertprozentig beherrschbar“, bekräftigte auch der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler vom Landratsamt Lörrach.
Wer trägt die Kosten?
Man müsse jetzt mit der Stadt Todtnau darüber sprechen, wer welche Aktivitäten in die Wege leite und wer welche Kosten der notwendigen Aktionen trage (das betreffende Grundstück gehört der Stadt, Träger der Straße ist das Land).
Zur Dauer der anstehenden Maßnahmen sowie der Sperrung konnte Hoehler noch keine Angaben machen. „Wir wollen die Sperrung der L 149 natürlich so kurz wie möglich halten, aber wir werden ganz sicher nichts überstürzen“, sagte der Vertreter des Landratsamts. Es sei absolut geboten, die Maßnahmen mit aller Vorsicht anzugehen.
Betreten der Sperrzone hochgradig gefährlich
Hoehler warnte eindringlich davor, sich in die vom Landesamt für Geologie festgelegte Sperrzone zu begeben. Dies sei aktuell hochgradig gefährlich. Gesperrt ist nicht nur die Straße, sondern auch ein parallel verlaufender Wanderweg.
Todtnaus Bürgermeister Andreas Wießner betonte, die Stadt werde die weiteren Entwicklungen regelmäßig und zügig kommunizieren.
Aktuell ist eine Umleitung via L 151 und L 146 über Todtmoos und Bernau eingerichtet.