Todtnau Wie eine heiße Nacht in Texas

Markgräfler Tagblatt
Das Johnny Falstaff Trio begeisterte mit authentischem Rockabilly im Todtnauer Gewölbekeller. Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzert: Johnny Falstaff Trio begeistert im Todtnauer Gewölbekeller

Todtnau (vw). In der Nacht zum Sonntag erklang authentischer Rockabilly-Sound im Gewölbekeller des Rathauses in Todtnau – und die Gäste fühlten sich, als seien sie mit ein paar Freunden in einer gemütlichen Bar mitten in Texas. Das Johnny Falstaff Trio begeisterte bei seinem Konzert und riss das allerdings überschaubare Publikum mit.

„Wir kommen zusammen, um ein Teil der Musik zu sein“, sagte Johnny Falstaff, preisgekrönter Gitarrist aus Texas, zur Begrüßung. Mit Cowboyhut, Lederweste über rotem Westernhemd, Jeans und einer starken Stimme überzeugte er schnell. Vor allem seine tiefe, rauchige Stimme sorgt für Gänsehaut. Ob Rockabilly, Bluegrass oder Country – bei diesem relaxten Sound wippten die Füße im Publikum automatisch mit.

Die Musiker hatten viel Spaß auf der Bühne, was sich schnell auf die Zuhörer übertrug. Vor allem „The Josh“ am Kontrabass lachte oft und laut. Man spürte in jedem Moment die Leidenschaft.

Michael Zumstein, ein befreundeter Country-Musiker aus Freiburg, durfte zwischendurch auch auf die Bühne und griff zur Mandoline und später zur Mundharmonika. Die Zuhörer waren verblüfft darüber, was Johnny Falstaff mit seiner Gitarre anstellte. „Wahnsinn“, hieß es im staunenden Publikum. Er selbst sagte bescheiden: „Das ist einfach nur Spaß.“

Neben der Professionalität kommt auch eine große Portion Humor dazu. Nach ein paar Schluck Bier haute Johnny Falstaff alles raus, was er in 600 Stunden Deutschunterricht gelernt hat, zum Beispiel „Ihr seid süß“. Immer wieder wird ein „Halleluja“ in die Menge gerufen – ein Running Gag an diesem Abend.

Die vier auf der Bühne sind allesamt Vollblutmusiker. Der 49-jährige Falstaff stammt aus Houston, spielte schon als Kind Gitarre, kommt aus einer Musikerfamilie und hat das Musikergen von seinem Vater geerbt. Mit seinem Trio ist er immer wieder in vielen Ländern auf Tour, alle drei leben in Dresden, woher sie den Weg nur für einen Abend nach Todtnau auf sich nahmen.

„Wie schön, dass wir so etwas in Todtnau erleben dürfen“, sagte eine Frau aus dem Publikum. Der Veranstalter, der Verein Kulturhaus Todtnau, organisiert immer wieder solche außergewöhnlichen Abende. Auch wenn nur 25 der 80 Plätze besetzt waren – für alle, die gekommen waren, war es ein Abend, den sie so schnell nicht vergessen werden.

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