Toter Säugling Mutter des toten Mädchens meldet sich

Adrian Steineck
Blumen am Fundort des toten Säuglings auf einer Wiese bei Steinen-Hüsingen zeugen von der Anteilnahme vieler Menschen im Ort, die der Fall in den vergangenen Wochen bewegt hat. Foto: Vera Winter

Eine DNA-Analyse bestätigt die Mutterschaft. Gegen die Jugendliche wurde ein Ermittlungsverfahren wegen eines Tötungsdelikts eingeleitet. Die Ermittlungen zur Todesursache dauern weiter an.

Wie das Polizeipräsidium Freiburg am Dienstagnachmittag mitteilte, erschien am Samstag, 15. März, eine Jugendliche gemeinsam mit ihren Eltern bei der Polizei und gab an, sie sei die Mutter des am 20. Februar auf einer Wiese bei Steinen-Hüsingen aufgefundenen Säuglings. Durch eine DNA-Untersuchung des Landeskriminalamts konnte die Mutterschaft der Jugendlichen inzwischen bestätigt werden. Gegen die Jugendliche wurde ein Ermittlungsverfahren wegen eines Tötungsdelikts eingeleitet. Die Ermittlungen zur Todesursache dauern weiter an.

Unschuldsvermutung gilt

Das Polizeipräsidium Freiburg weist darauf hin, dass der Schutz der Persönlichkeitsrechte jugendlicher Beschuldigter einen besonders hohen Stellenwert genießt. „Auch deshalb bitten wir um Verständnis, dass derzeit keine weiteren Auskünfte erteilt werden“, heißt es. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass bis zum Vorliegen einer etwaigen rechtskräftigen gerichtlichen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt.

Was bisher bekannt ist

Eine Spaziergängerin hatte am Donnerstag, 20. Februar, gegen 13.20 Uhr in einer Wiese im Außenbereich von Steinen-Hüsingen nahe der Kreisstraße 6334 den Leichnam des Säuglings gefunden. Beim Kriminalkommissariat Lörrach wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Es gehe unter anderem um die Frage, wer die Mutter des Babys ist. Unklar war zunächst auch, wie lange das Kind im Gras gelegen hatte. Der Leichnam sollte einem Sprecher zufolge obduziert werden.

Anfang März hatten die Staatsanwaltschaft Freiburg – Zweigstelle Lörrach – und das Polizeipräsidium Freiburg gegenüber unserer Zeitung gesagt, dass ein abschließendes schriftliches Gutachten der Rechtsmedizin noch nicht vorliegt. Erfahrungsgemäß dauere dies mehrere Wochen. Die Todesursache ist weiterhin Gegenstand der Ermittlungen. Die rund 30-köpfige Ermittlungsgruppe des Kriminalkommissariats Lörrach und die Rechtsmedizin Freiburg stehen hierzu in einem engen Austausch.

Plakate werden abgehängt

In den Ortschaften hingen in den vergangenen Tagen Flyer der Kriminalpolizei mit Links und Telefonnummern, unter denen Bürger anonym Auffälligkeiten und Hinweise angeben können. Viele Menschen hätten den Flyer auch in ihrem Smartphone-Status.

Die Polizei dankt an dieser Stelle allen Institutionen, Firmen, Geschäften und Verkehrsbetrieben, welche den Öffentlichkeitsaufruf tatkräftig und unkompliziert unterstützt haben. Um eine Entfernung der Plakate wird gebeten.

Rege Anteilnahme

Die Zahl der Blumen, Kerzen und Stofftiere an der Fundstelle des toten Säuglings nimmt derweil stetig zu – Zeugnisse stiller Anteilnahme. Auch die Frage, wie es der Finderin der Babyleiche geht, beschäftigt viele Menschen im Ort.

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