Ukraine-Demonstration in Lörrach Lörracher setzen ein klares Zeichen – Scharfe Kritik an Putin und Trump

Marco Fraune
Auch die jungen Demonstranten formulierten klare Botschaften. Foto: Marco Fraune

Drei Jahre nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine erinnern Demonstranten an das Leid. Die Redner sprechen sich für die weitere Solidarität und gegen Unterdrückung aus.

Bei einer Kundgebung am Montagnachmittag auf dem Alten Markt haben etwa 150 Demonstranten ein Zeichen gegen Feinde der Demokratie, Autokraten und Aggressoren gesendet. Während die Zuhörer mit Forderungen wie „Stoppt den Krieg“ auf Plakaten Farbe bekannten, warnten zahlreiche Redner vor einer Täter-Opfer-Umkehr, die vom US-Präsidenten Donald Trump betrieben werde.

„Die Stimme erheben“

Daria Bryzgalova, Demo-Organisatorin und in Lörrach lebende Ukrainerin, mahnte: „Wir können nicht tatenlos zuschauen. Wir müssen die Stimme erheben.“ In Richtung Russland steht für sie fest: „Wer Kinder ermordet, Frauen vergewaltigt, Dörfer dem Erdboden gleichmacht, kann nicht von Frieden sprechen.“ Jeder Kompromiss werde von einem Aggressor als Einladung zur Eroberung verstanden. Europa müsse daher stark bleiben.

Man wolle ein „Zeichen der Hoffnung und Solidarität“ zum Ausdruck bringen“, erklärte Bernhard Höchst für das Bündnis 5 vor 12 und Schopfheim bleibt bunt. So würden Autokraten und Oligarchen die Demokratie gefährden.

„Können uns nicht an den Krieg gewöhnen“

Sven Widlarz (SPD) hob auf das Leid ab, das der Krieg seit mittlerweile drei Jahren verursache. „An einen Krieg in Europa können wir uns nicht gewöhnen.“ Russlands Präsident Wladimir Putin setze hingegen darauf. Die EU sei gezwungen, mehr Verantwortung zu übernehmen, um einen nachhaltigen Frieden herbeizuführen.

Daria Bryzgalova und Reinhard Zahn Foto: Marco Fraune

An das verursachte „unfassbare Leid“ erinnerte auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann. Sie dankte den Ukrainern zugleich für ihren Mut, sich der russischen Zerstörung zu widersetzen. „Wir stehen solidarisch an der Seite der Ukrainer“, machte Hagmann deutlich.

Trump ein „Verbrecher“

Noch deutlichere Kritik äußerte Reinhard Zahn für die „Bündnisse für Demokratie und Vielfalt“. So bezeichnete er den US-Präsidenten Trump als „Verbrecher“, ebenso wie Putin, und auch als „Revolverheld“. „Trump scheint seinen demokratischen Verbündeten Ukraine im Stich zu lassen.“ Zugleich zeigte Zahn verbal klare Kante gegen Rechtsextremismus, Imperialismus und Unitarismus. Die deutsche Regierung und die europäischen Nachbarn forderte er zur weiteren Unterstützung der Ukraine auf.

Das Leid wird auf Bildern deutlich vor Augen geführt. Foto: Marco Fraune

Historische Einordnung

Für die Zivilgesellschaft wollte Hubert Bernnat ein „wichtiges Zeichen“ mit der Kundgebung setzen. Es sei ein „Zermürbungs- und Vernichtungskrieg, der gegen die ukrainische Bevölkerung gerichtet ist“. Gleichzeitig ordnete der Historiker Bernnat ein, dass es sich bei der Ukraine sehr wohl um einen eigenen Staat mit eigener Geschichte handle. Auch Bernnat kritisierte deutlich die Täter-Opfer-Umkehr. Es gehe bei dem Krieg außerdem auch „um unsere Freiheit für ein freies Europa“.

Jugend für Freiheit

Auch politische Jugendvertretungen bekundeten die Solidarität mit der Ukraine. „Wir wollen nicht wegsehen, wenn Recht gebrochen wird“, sagte Janis Vujic von der Grünen-Jugend. Und: „Die Ukraine kämpft für ganz Europa.“ Florian Burger von den Jusos wollte ebenso ein Zeichen setzen. „Vergesst die Ukraine nicht. Sie kämpft für unser aller Freiheit“, betonte Burger.

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